Stadtgeschichte und verdiente Bürger:innen werden „sichtbarer“

Projekt „Hofheimer Persönlichkeiten“ startet

26. April 2022

Hofheim (ut). Bürger:innen, die sich um Hofheim besonders verdient gemacht und mit ihrem Wirken das Stadtbild geprägt haben, können im Turnus von zwei Jahren als „Hofheimer Persönlichkeit“ geehrt werden. Eine entsprechende Richtlinie hat die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 5. April beschlossen.

Die Idee „Hofheimer Persönlichkeiten“ entstand bei den Recherchearbeiten zur Gedenktafel für Rolf Kubon, die vor Kurzem am Kapellenberg aufgestellt wurde. Diese Auszeichnung geht auf einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung in 2021 zurück, zunächst für Rolf Kubon und in der Folge für weitere Personen, die sich herausragend für die Hofheimer Stadtgeschichte engagiert haben, ein Andenken zu schaffen.

Die Idee von Bürgermeister Christian Vogt und der Verwaltung ist, hierfür eine dauerhafte Struktur zu schaffen und ein Projekt zu entwickeln. „Die Verwaltung hat ein schlüssiges und praktikables Konzept entwickelt, das uns ermöglicht, herausragende Leistungen von Bürgerinnen und Bürgern zu würdigen. Ich freue mich, dass die Stadtverordneten unserem Vorschlag gefolgt sind, auch Personen zu ehren, die sich auf anderen Gebieten als der Stadtgeschichte verdient gemacht haben“, so Vogt.

Die Richtlinie sieht vor, dass im Turnus von zwei Jahren die Verdienste von Einzelpersonen oder Gruppen mit einer Tafel oder Stele gewürdigt werden können, die am jeweiligen Wirkungsort installiert wird.

Vorschlagsberechtigt sind alle Hofheimer Bürger:innen ab 16 Jahren. Die Auswahl einer neuen „Hofheimer Persönlichkeit“ trifft eine Jury, der als stimmberechtigte Mitglieder angehören: die Stadtverordnetenvorsteherin / der Stadtverordnetenvorsteher, ein Stadtverordnetenmitglied jeder Fraktion, die Leitung des Stadtarchivs und des Stadtmuseums, je eine Vertreterin oder ein Vertreter aus den Heimat- und Geschichtsvereinen sowie die oder der jeweilige Vereinsringvorsitzende beziehungsweise Sprecherin oder Sprecher der Vereine. Die Bürgermeisterin / der Bürgermeister leitet die Jurysitzung. Das erste Vorschlagsverfahren beginnt im kommenden Jahr.

Die erste „Hofheimer Persönlichkeit“, Rolf Kubon, hatte als erster erkannt, dass es sich bei den Wällen auf dem Kapellenberg nicht – wie die Fachwelt vermutete – um eine eisenzeitliche Befestigung handelte, sondern vielmehr um Anlagen aus der jungsteinzeitlichen Michelsberger Kultur. Der ehrenamtliche Forscher legte die Basis für die archäologischen Arbeiten auf dem Kapellenberg durch das Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Zusammenarbeit mit der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und hessenARCHÄOLOGIE, die seit dem Jahr 2008 andauern und die Einschätzung Kubons bestätigen.