Neues Übergangswohnen - HWB plant bedarfsgerechten Neubau an der Rheingaustraße

Von links Andra Barz, Prokuristin und Leiterin Property Management (HWB), Bürgermeister Christian Vogt, Architekt Joachim Kulla, Hatice Yildirim, Leiterin Strategische Entwicklung (HWB) und HWB-Geschäftsführer Norman Diehl. - Foto: HWB

16. Januar 2024

Hofheim (ut). Die Unterkunft für von Obdachlosigkeit betroffene Personen an der Rheingaustraße ist in die Jahre gekommen. Sie entspricht mittlerweile nicht mehr den Anforderungen für Gebäude dieser Art. Die Hofheimer Wohnungsbau GmbH (HWB) als Eigentümerin der Unterkunft plant deshalb den Neubau an gleicher Stelle. Das beauftragte Architekturbüro Kulla hat bereits mit der Planung begonnen. Dabei wurden die Grundrisse und Ausstattungen der Wohneinheiten an die Nutzergruppe orientiert geplant. Die Kosten belaufen sich derzeit auf voraussichtlich ca. 4,3 Millionen Euro. Es wird ein KFW-Energiestandard vorgesehen. Das Projekt soll durch einen finanziellen Baukostenzuschuss der Kreisstadt Hofheim mitfinanziert werden. Für diesen ist noch die Genehmigung der Haushaltsplanung 2024/2025 der Kreisstadt durch den Main-Taunus-Kreis abzuwarten. Unterdessen steht die HWB in den Startlöchern, um zeitnah mit der Genehmigungsplanung und weiteren organisatorischen Planung, wie Ersatzwohnraum in der Abbruch- und Neubauphase, beginnen zu können.

„Die Gebäude in der Rheingaustraße 88-92 in Hofheim-Marxheim sind nicht mehr zeitgemäß und werden den Anforderungen an das heutige Wohnen bzw. dem Übergangswohnen bei Weitem nicht mehr gerecht. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir hier für die Menschen eine Verbesserung erreichen werden“, sagt Bürgermeister und HWB-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Vogt. Der Standort sei weiterhin gut gewählt, allerdings böte die Unterkunft aktuell Belegungsplätze für nur etwa acht bis zehn von Obdachlosigkeit betroffener Personen an. „Der Bedarf ist seit geräumiger Zeit viel größer und die Tendenz bedauerlicherweise steigend. Da der Bedarf innerhalb der Liegenschaft nicht gedeckt werden kann, werden zahlreiche Wohnungslose zwangsläufig in Hotelzimmer oder anderen freistehenden Wohnungen untergebracht. Dies beansprucht hohe finanzielle Mittel und einen höheren Planungsaufwand für unsere Ordnungsbehörde.“

„Geplant ist eine Gemeinschaftsunterkunft mit zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss – in Summe sind 29 Wohneinheiten für von Obdachlosigkeit betroffener Personen und einem Beratungszimmer geplant“, sagt HWB-Geschäftsführer Norman Diehl als Sprecher der Geschäftsführung. Die Planung sieht im unteren Geschoss neben Stellplätzen und den Technik-, Abstell- und Waschräumen einen Gemeinschaftsraum vor. Dieser Gemeinschaftsraum ist für mögliche Gruppenangebote, welche die berufliche und soziale Teilhabe fördern, beispielsweise Bewerbungstrainings oder auch medizinische Angebote, vorgesehen.

Die Grundrisse, Größen und Anzahl der Wohnungseinheiten in der aktuellen Einrichtung sind überholt und bedürfen für eine zielgerechte Nutzung einer Veränderung. Zudem befindet sich die Gebäudesubstanz in einem schlechten Zustand. Eine Ertüchtigung würde die Funktionalität der Räumlichkeiten nur in einem sehr beschränkten Maße verbessern und wäre mit hohen finanziellen Mitteln verbunden. Auch weisen die Liegenschaften sehr hohe CO2-Emissionswerte auf.