Neue Ausstellung im Stadtmuseum
„Escape to Freedom. Ein kooperatives Echtzeit-Abenteuer“
Von Eckard Steffin, 5. März 2022
Hofheim. Museumsleiterin Dr. Inga Remmers und Museumspädagogin Pia Grötsch, stellten im Stadtmuseum Hofheim am Taunus die Ausstellung „Escape to Freedom. Ein kooperatives Echtzeit-Abenteuer“ vor. Angelehnt an das Prinzip der Escape-Rooms hat sich das Erdgeschoss des Museums in ein erlebbares Spiel mit fünf interaktiven Räumen verwandelt, in denen das Thema Freiheit die Hauptrolle einnimmt.
Zunächst erläuterte Remmers die Grundidee des Escape Room: „Die Grundzüge des Spielprinzips stammen aus Adventure-Games. Als Urvater dieses Spielkonzepts gilt das Onlinespiel Crimson Room des Japaners Toshimitsu Takagi aus dem Jahr 2004. Das Ziel des Spiels besteht darin, einen Ort zu verlassen, an dem man gefangen ist.“ Dieses Prinzip ist in die Realität umgesetzt worden und es gibt eine Reihe von Escape Rooms. Normalerweise sind die Teilnehmer tatsächlich eingesperrt und müssen nach Hinweisen suchen, die sie befreien. Für diese Ausstellung wurden die Rahmenbedingungen etwas verändert, weil es für Kinder ab zehn Jahren geeignet sein sollte.
Eröffnung am Sonntag, 6. März 2021, 11.15 Uhr
Begrüßung: Bürgermeister Christian Vogt
Grußwort: Dr. Gerhard Marquordt, Vorsitzender Förderkreis Stadtmuseum Hofheim am Taunus e.V.
Zur Ausstellung: Dr. Inga Remmers, Museumsleiterin
Der Besuch der Ausstellung sowie der Eröffnung und der begleitenden Workshops unterliegt einem angemessenen Hygienekonzept. Bitte informieren Sie sich vorab auf der Museums-Website https://www.hofheim.de/kultur/Stadtmuseum/index.php dazu.
Ein Raum. Ein Team. Die Uhr läuft! In den Stories der Escape Rooms geht es um das Freisein: Was passiert, wenn die Erwartungen der Anderen nicht erfüllt werden? Macht der Chip im Gehirn wirklich glücklich? Wie mutig ist es für Journalisten, die Wahrheit zu sagen? Nicht immer ist ganz eindeutig, was die Freiheit bedroht oder in Frage stellt. In der Ausstellung erleben Kinder, Jugendliche und ihre Begleitpersonen echte Abenteuer. Es gilt genau hinzusehen, um im Team das jeweilige Rätsel in der vorgegebenen Zeit zu „knacken“. Gemeinsam lösen die Besucher:innen Rätsel, entschlüsseln Botschaften und erfahren dabei viel über das Wesen unserer Freiheit.
Der Besuch der Ausstellung wird empfohlen für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren. Die Räume können auch für Kindergeburtstage komplett gebucht werden. Auch zu Teambildungsmaßnahmen von Mitarbeiter:innen in Unternehmen kann die Ausstellung genutzt werden. Zusätzlich bietet das Museum Fortbildungen für Lehrer:innen zum Thema an.
Inspiration und Entstehung
„Escape to Freedom. Ein kooperatives Echtzeit-Abenteuer“ ist eine Produktion des Alice-Museums für Kinder im FEZ-Berlin und des Stadtmuseums Hofheim am Taunus. Die Kooperation gibt es jetzt schon einige Jahre. Grötsch sagte, dass „die Mitmach-Ausstellung dazu einlädt, über die Bedeutung von Freiheit nachzudenken. Das geht am besten, wenn der zunächst theoretische Begriff ‚Freiheit‘ mit lebendigen Geschichten konkret erlebbar wird. Was ist Freiheit? Was schränkt meine Freiheit ein? Woran kann man sie messen? Darüber haben sich die Menschen bereits seit dem Altertum den Kopf zerbrochen und viele kluge Gedanken aufgeschrieben. Denn Freiheit hat viele Gesichter. Und je genauer man darüber nachdenkt, desto kniffliger wird es.“
Grund genug, junge Menschen aufzufordern, selbst in die Rolle der Ausstellungsmacher:innen zu schlüpfen, dieser spannenden Aufgabe spielerisch nachzugehen und mit eigenen Erfahrungen, Gedanken und Träumen zu verknüpfen. Wie gelingt es, Räume zu schaffen, die zum Mitmachen einladen und auch Spaß machen? Wie stoßen wir neue Sichtweisen zur Freiheit bei den Besucher:innen an?
So wurde „Escape to Freedom“ schließlich von 150 Berliner Jugendlichen konzipiert, die, unterstützt von Profis aus den Bereichen Game-Design, Theater und Bühnenbild, die Storys, Rätsel und Prototypen für die erst in Berlin und nun in Hofheim präsentierten Escape Rooms entwickelt und umgesetzt haben. Zunächst wurde alles aus Pappe gebaut und immer wieder umgestaltet. Entstanden sind fünf spannende Real-Live-Games mit herausfordernden (Un-)Freiheitsszenarien.
Die Ausstellung kann ausgeliehen werden. Unter der Internetadresse https://alice-museum-fuer-kinder.fez-berlin.de/ sind die Bedingungen zu finden.
Die Escape-Rooms und ihre Inhalte
Hofheim (es). Zunächst werden von der Gruppe Fragen beantwortet. Wie kommt die Gruppe aus dem Raum heraus? Was haben die Hinweise zu bedeuten? Und was soll als nächstes getan werden? Wann ist man frei? Was schränkt die Freiheit ein? Und was bedeutet Freiheit heute eigentlich? Schließlich wird noch ein Brief in die Zukunft formuliert, der so versteckt werden soll, dass er erst nach vielen Jahren wieder auftaucht. Dann können die Kinder lesen, was sie im Leben wollten.
„Dann gilt es, im Team Nachrichten zu entschlüsseln, Rätsel zu lösen und so letztendlich den Weg in die Freiheit zu finden“, so Götsch und stellt die fünf Raumstories vor, die durch Zahlenschlösser gesichert sind:
Zauberhaus – Sei Du selbst!
Im Königreich herrscht Aufruhr. Menschen verschwinden plötzlich und tauchen wenige Tage später als Prinzessinnen und Ritter verzaubert wieder auf. Dr. Maniakus, Meister der dunklen Magie, hat hier seine Hände im Spiel. Er nutzt dazu die Kraft einer magischen Pflanze, mit der er seinen Biotransformator antreibt. Damit wandelt er die Menschen um. So kann kein Königreich überleben! Diese unfreiwillige Verwandlung muss aufhören. Schleicht euch in das Zauberhaus und brecht den bösen Zauber.
Factory – Arbeiten bis zum Umfallen
Ihr arbeitet in einer Fabrik, 16 Stunden am Tag und mit giftigen Substanzen. Ihr schuftet wie die Sklaven, viele sind krank. Eigentlich ist solche Arbeit verboten. Heute gibt es eine Inspektion durch die Aufsichtsbehörde. Sie prüft, ob die Gesetze eingehalten werden. Das ist die Chance für euch, auf eure Probleme aufmerksam zu machen. Doch eure Chefin hat euch eingesperrt und will nur den „offiziellen“ Teil der Fabrik zeigen. Wehrt Euch! Schafft ihr es rechtzeitig, euch aus dem Raum zu befreien und für euer Recht einzutreten?
Krankenhaus – Chip im Gehirn?
Beim Klassenausflug ins KI*-Krankenhaus passiert etwas Unerwartetes. Die Kindergruppe befindet sich gerade im Behandlungszimmer, als ihnen auffällt, dass sich die Tür nicht mehr öffnen lässt. Der Lehrer teilt per Videobotschaft mit, dass die Gruppe ausgewählt wurde, an einer kostenlosen „KI-Optimierung“ teilzunehmen. Es soll ein Chip ins Gehirn eingepflanzt werden, der schlau und zufrieden macht. Die Eltern sollen informiert sein, denn damit soll die Angst genommen werden. – *KI meint Künstliche Intelligenz
Kraftwerk – Der Wahrheit auf der Spur
Heute wird das gigantische Fusionskraftwerk eröffnet, das Strom für ganz Europa liefern soll, angeblich völlig ohne Umweltrisiko. Die Teilnehmer:innen sind Journalisten und der Wahrheit auf der Spur. Die ganzen Sicherheitsversprechen des Konzerns sind glatt gelogen. Gutachten wurden gefälscht, der Reaktor wurde aus gepfuschten Bauteilen zusammengesetzt, das Risiko einer Atomkatastrophe beim Hochfahren des Reaktors ist groß! Es müssen die wahren Fakten ans Licht gebracht und die Notabschaltung aktiviert werden.
Hundevilla – Rettet Cherry!
Cherry ist kein normaler Hund. Er ist Petfluencer und der absolute Star in den sozialen Netzwerken. Der Bullterrier beschert seiner Besitzerin Teresa Rich mit Werbung für Hundefutter und Tierhotels ein Luxusleben, Cherry jedoch lebt eingesperrt in einem goldenen Zwinger. Die Haushälterin Toni hat euch Tieraktivist:innen um Hilfe gebeten, da sie den Hund täglich leiden sieht. Der Beschluss ist getroffen, ihn zu befreien. Beim Einbruch in die Luxusvilla hat die Alarmanlage die Polizei informiert. Eile ist angesagt.
Zu sehen ist die Ausstellung vom 6. März bis 7. August 2022 im Stadtmuseum Hofheim am Taunus zu den Öffnungszeiten: Dienstag 10 bis 13 Uhr, Dienstag bis Freitag 14 bis 17 Uhr, Samstag/Sonntag 11 bis 18 Uhr
Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 5 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre 6 Euro, Familienkarte 24 Euro, Workshops: 5 Euro inkl. Material, Angebote für Schulen: 1 Euro/pro Person
Workshops für Kinder und Jugendliche
Die Gedanken sind freiRäume
Die Kinder stellen sich vor, dass alle Regeln außer Kraft gesetzt sind und alles möglich ist! Sorgenlos wie im Schlaraffenland oder wild und frei wie in Pippi Langstrumpfs „Villa Kunterbunt“ – die Kinder gestalten ihren persönlichen Freiraum. Vielfältige Materialien inspirieren in der Museumswerkstatt, eigenen Kreationen entstehen zu lassen und dem Thema Freiheit auf die Spur zu kommen.
Alter: ab 5 Jahre
Dauer: ca. 2 Stunden
Kosten: 5 Euro (inkl. Material)
Termine immer sonntags jeweils um 11.15 Uhr am 27. März, 8. Mai, 26. Juni und 31. Juli 2022
Der Freiheit ein Denkmal setzen
Das bekannteste Denkmal der Freiheit, die amerikanische Freiheitsstatue, wird zum Anlass genommen, über Freiheitssymbole und deren Bedeutung nachzudenken. Warum bauen Menschen Denkmäler? Wie wurde die Freiheitsstatue gestaltet? Welche Attribute verweisen auf Freiheit? Wo gehört das selbst gestaltete Denkmal der Freiheit hin? Die Kinder gestalten in der Museumswerkstatt eine eigene Version der Freiheitsstatue aus Ton und inszenieren sie mithilfe einer Fotobox im öffentlichen Raum. Unter #derfreiheiteindenkmalsetzen kann deine Vorstellung anschließend geteilt werden!
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 2 Stunden
Kosten: 5 Euro (inkl. Material)
Termine immer sonntags jeweils um 11.15 Uhr am 13. März, 3. April, 12. Juni und 10. Juli 2022
Das Stadtmuseum bittet um Anmeldung zum Besuch der Ausstellung „Escape to Freedom“ sowie zu den Workshops unter der Telefonnummer 06192-202.540 oder per Mail an: stadtmuseum@hofheim.de.
Der Besuch der Ausstellung sowie der Eröffnung und der begleitenden Workshops unterliegt einem angemessenen Hygienekonzept. Bitte informieren Sie sich vorab auf der Museums-Website https://www.hofheim.de/kultur/Stadtmuseum/index.php dazu.