Herausragendes Individuelles Engagement in Sachen Leseförderung per Podcast

Lena Stenz erhält den Deutschen Lesepreis

Lena Stenz bei der Verleihung Deutscher Lesepreis 2023 (10. Verleihung) der Stiftung Lesen im Humboldt Carre Berlin. – Foto: Stiftung Lesen/Radke

9. März 2023

Hofheim (ut). „Lena Stenz zeigt, wie multidimensional und crossmedial Leseförderung sein kann“, lobte Lesebotschafter und ARD-Moderator Jo Schück in seiner Laudatio zum Deutschen Lesepreis 2023. Die ambitionierte Unternehmerin und Podcasterin aus dem hessischen Hofheim wurde in der Kategorie „Herausragendes individuelles Engagement“ mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Als ehrenamtliches Projekt im ersten Corona-Lockdown gestartet, erobern ihre Bücher-Podcasts seither die Kinderzimmer und regen Kinder zum Lesen an. So wurden die Episoden inzwischen fast 200.000-mal in 53 Ländern dieser Welt angehört. Und mehr noch: Die LESEHÄPPCHEN-Show | Der Bücher-Podcast für Kids gibt Kindern die Möglichkeit, selbst mitzumachen und Teil der Podcast-Produktion zu werden.

„Das Konzept kam so gut bei den Kindern an, dass mir schnell klar wurde: Daraus muss etwas viel größeres entstehen“, erklärt Lena Stenz, die inzwischen mit ihrer Initiative „BÜCHERALARM. Leseförderung per Podcast“ ein Netzwerk für die Leseförderung in ganz Deutschland, und auch in Österreich und der Schweiz spannt. Büchereien von Hamburg bis zum Bodensee produzieren jetzt mit BÜCHERALARM kindgerechte Podcast-Folgen, meist gemeinsam mit, aber vor allem immer für Kinder. „Mit der Verbindung aus analogem Medium Buch und dem digitalen Podcast-Format erreichen wir Kinder und Jugendliche in ihrer Welt und geben ihnen einen kreativen Raum, um sich neu mit Lektüre auseinanderzusetzen“, erklärt Lena Stenz das Konzept, mit dem sie inzwischen auch an Schulen für neue Impulse sorgt. Denn mit BÜCHERALARM@school wird seit November 2022 nun auch im Klassenzimmer gepodcastet. Dabei unterstützt BÜCHERALARM die teilnehmenden Klassen mit Technik und Knowhow, damit ein niedrigschwelliger Einstieg ins Podcasting mit Spaß und Kreativität gelingt.

Lesebotschafter und Laudator Jo Schück übergibt den Preis individuelles Engagement. – Foto: Stiftung Lesen/Radke

Lesebotschafter Jo Schück resümierte bei der Preisverleihung im Humboldt-Carree am vergangenen Dienstag: „Kinder und Jugendliche bekommen frische Impulse: Sie kreieren selbst Content, werden in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert und dabei zum Lesen motiviert. Ein großartiges Projekt, das zeigt, wie eine Stimme zu ganz vielen werden kann.“

Der DEUTSCHE LESEPREIS

25.000 Euro Preisgeld, 16 Preisträgerinnen und Preisträger, sechs Kategorien – der Deutsche Lesepreis, eine Initiative von Stiftung Lesen und Commerzbank-Stiftung, honoriert seit zehn Jahren herausragenden Einsatz für die Förderung von Kindern und Jugendlichen in den Kategorien Individuelles und kommunales Engagement, Sprach- und Leseförderung in Kitas und in Schulen sowie die Leseförderung mit digitalen Medien. Der Preis wird unterstützt von Schirmfrau und Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth sowie den weiteren Kategoriepartnern Arnulf Betzold GmbH, Deutscher Städtetag und Deutsche Fernsehlotterie, FRÖBEL e.V. und PwC-Stiftung.

Preisverleihung im Herzen Berlins mit Schirmfrau Claudia Roth

Die Preisverleihung im Humboldt Carré in Berlin fand am 7. März im feierlichen Rahmen statt und wurde von Lesebotschafterin Jess Schöne moderiert. Schirmfrau und Kulturstaatsministerin im Kanzleramt Claudia Roth unterstreicht: „Lesen ist eine der wichtigsten Grundkompetenzen für eine lebendige Demokratie, weil es das nötige Wissen und Verständnis für eine selbstständige Meinungsbildung im gesellschaftspolitischen Diskurs vermittelt. Deswegen sind Projekte, wie sie der Deutsche Lesepreis auszeichnet, so wichtig. Mit inspirierenden Ideen zeigen sie, wie es im Alltag gelingen kann, noch mehr Menschen für den Wert des Lesens zu begeistern. Dafür danke ich den Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Lesepreises 2023 sehr.“ Das musikalische Highlight des Abends war Saxofonist Noah Fischer. Der aus dem Panikorchester von Udo Lindenberg bekannte Herzblutmusiker überzeugt mit seiner kreativen Mischung aus Smooth Jazz, Pop und Rock, die das Saxofon von einer ganz neuen Seite zeigt.

Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen: „Im vergangenen Jahr haben wir durch zahlreiche Studien wieder einmal vor Augen geführt bekommen, dass wir in Sachen Leseförderung noch immer einen weiten Weg zu gehen haben. Es kann nicht sein, dass in Deutschland viele Kinder bildungstechnisch abgehängt werden. Das können wir besser! Und das beweisen die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger. Ihr Engagement und die vielseitigen Ideen sind im Alltag ganz praktisch umsetzbar und gerade auch deswegen tolle Inspirationsquellen. Ich gratuliere ihnen allen herzlich und danke für ihren vorbildhaften Einsatz.“