Neues Werk soll an anderer Stelle in der Stadt errichtet werden

Polar Mohr verkauft Grundstücke in der Kernstadt

25. Dezember 2022

Hofheim (ut). Sowohl für die Stadtentwicklung als auch für die Sicherung der Arbeitsplätze soll es ein Befreiungsschlag werden: Das Hofheimer Traditionsunternehmen Polar Mohr wird seine Grundstücke an der Hattersheimer Straße an die Projektgesellschaft Horn aus Kelkheim verkaufen. Den Weg hierfür machte der Magistrat der Kreisstadt Hofheim am Taunus gestern frei, indem er in einer Sondersitzung den Beschluss fasste, auf sein Vorkaufsrecht zu verzichten. Um gleichzeitig die Planungshoheit über das Gelände beizubehalten, wird die Kreisstadt einen Bebauungsplan aufstellen. Der dafür notwendige Beschluss soll nach dem Willen der Verwaltung in der nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Februar 2023 erfolgen. Das gaben die Stadt Hofheim, die Projektgesellschaft Horn und Polar Mohr am Donnerstag, 22. Dezember, in einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt.

„Nach intensiven Verhandlungen und viel gutem Willen aller Beteiligten hat sich sowohl für das Hofheimer Traditionsunternehmen Polar Mohr als auch für unsere Stadt eine große Chance aufgetan. So ist durch den Verkauf des Grundstücks ein wichtiger Schritt im Schutzschirmverfahren erfolgt, während wir das Ziel verfolgen, dass an anderer Stelle in Hofheim ein neues Werk errichtet werden kann. Für Hofheims Stadtentwicklung soll damit ein neues Kapitel aufgeschlagen werden, das uns die Weiterentwicklung unserer Innenstadt ermöglicht“, sagte Bürgermeister Christian Vogt. „Ich hoffe und wünsche mir, dass alle politisch Verantwortlichen in der Stadt an einem Strang ziehen, damit wir diese einzigartige Chance nutzen können.“ Positiv für die Kreisstadt: Die Stadt plant eine Rad- und Fußgängerbrücke. Die dafür notwendigen Grundstücke hat sie sich gesichert.

„Wir begrüßen, dass wir mit der Projektgesellschaft Horn einen kompetenten Partner gefunden haben, der uns ausreichend Zeit gibt, die begonnene Sanierung voranzutreiben“, sagte Polar-Mohr-Geschäftsführer Michael Wombacher. Der langjährige Betriebsratsvorsitzende von Polar Mohr, Frank Wagner, begrüßt die aktuellen Pläne: „Für die Kolleginnen und Kollegen ist das nach der Unsicherheit der letzten Jahre eine Entwicklung, die uns große Hoffnung macht. Wir sehen nunmehr die Chance, dass Polar Mohr und die Arbeitskräfte langfristig eine Zukunft haben können.“ Unmittelbar vor Weihnachten sei das eine gute Nachricht.

Günter Horn, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Horn GmbH, fügte hinzu: „Wir freuen uns auf die Herausforderung, das Gesicht der Kreisstadt an dieser exponierten Stelle für die kommenden Jahre und Jahrzehnte prägen zu dürfen.“ Für dieses herausragende Projekt werde man, wie von Bürgermeister und Kämmerer Christian Vogt mit Blick auf die Gewerbesteuer angeregt, den Sitz der eigenen Gesellschaft nach Hofheim verlagern. Ziel sei eine Quartiersentwicklung mit viel Wohnraum, der zu einem großen Teil durch barrierefreie Mietflächen gekennzeichnet sein soll. Das nötige Bebauungsplanverfahren soll im Laufe des Jahres 2024 beendet sein.

Gleichzeitig will die Verwaltung der Kreisstadt die notwendigen Schritte einleiten, damit das Unternehmen Polar Mohr im Hofheimer Ortsteil Diedenbergen die Möglichkeit erhält, seine über 100-jährige Unternehmenstradition mit der Errichtung eines neuen Werkes fortzusetzen. Polar Mohr möchte seine Unternehmung dadurch logistisch günstiger ansiedeln und zugleich die Produktion effizienter gestalten. Dies ermöglicht den Erhalt der Arbeitsplätze und bekräftigt die langjährige Verbundenheit des Unternehmens mit der Kreisstadt – zumal viele Mitarbeiter:innen in Hofheim und Umgebung wohnen. Auch dieses Verfahren wird im Februar durch die Stadtverordnetenversammlung auf den Weg gebracht werden.

Bürgermeister Vogt berichtete, der Magistrat stehe voll und ganz hinter der Konzeption, und er habe auch die Runde der Fraktionsvorsitzenden Mittwochabend, 21. Dezember, vorab über die Pläne informiert. „Natürlich müssen das alle sacken lassen, aber die erste Resonanz war so, dass wir die weiteren Schritte mit Zuversicht angehen werden. Mein Eindruck ist, dass die Riesenchance für Hofheim, Stadtentwicklung und Arbeitsplatzsicherung zu verbinden, gesehen wird.“