Tierheim Hochtaunus erhält 3000 Euro Gesamtspende

Gute Idee zugunsten der Tiere

Bei der Übergabe der symbolischen Schecks (v.l.n.r.): Ken Sollner, stellvertretender Leiter der Filiale Louisenstraße der Taunus Sparkasse, Ulrik Velte, Cristina Mussenbrock, Verhinderungsvertreterin des Vorstands und Generalbevollmächtigte der Taunus Sparkasse sowie Schatzmeisterin des Tierheims, mit der Griechischen Landschildkröte Bigfoot, die im Tierheim lebt, Renate Echterdiek, Vorsitzende des Tierschutzvereins Bad Homburg, mit ihren Hunden Fanni und Wuschi, Nicole Werner, Leiterin des Tierheims Hochtaunus, Yvonne Velten, Leiterin der Filiale Camp King der Taunus Sparkasse, und Tierheim-Mitarbeiterin Annika Hofmann. - Foto: Pfeifer

Von Petra Pfeifer, 4. Februar 2023

Oberursel. Sprichwörtlich heißt es eigentlich: „Viele Köche verderben den Brei!“ Doch die Ausnahme bestätigt mal wieder die Regel, zeigt sich bei der Spendenübergabe im Tierheim. Zu dieser kam es, nachdem sich das Team Herr und Hund, in diesem Fall Ulrik Velte und Norwich Terrier Eddie anlässlich der Pandemie noch häufiger als sonst auf ausgedehnte Spaziergänge in und um Bad Homburg machten. „Angesichts der schönen Blickwinkel, die sich mir dabei immer wieder boten, habe ich per Smartphone jede Menge Aufnahmen gemacht, die sehr viel positive Resonanz hervorriefen“, berichtet Ulrik Velte. Irgendwann habe jemand gemeint: „Mach‘ doch mal einen Kalender!“

Ein Denkanstoß, der zu den ersten Überlegungen führte, wie er das Projekt am besten aufbaue. Drei Kunden seiner Firma, der Hausverwaltung Velte, erklärten sich zunächst bereit, die Druckkosten für 400 Stück zu übernehmen, um sie ihren Kunden zu schenken. Er selbst bekam von ihnen wiederum rund 50 Stück zur Verfügung gestellt, um sie zu verkaufen. Das geschah einerseits durch die Buchhandlung Hugendubel für den Preis von 17,95 Euro und andererseits durch ihn selbst, wobei er eine Spendenbox in seinem Büro aufstellte und es den Interessenten freigestellt war, auch mehr zu zahlen. Zusammengekommen sind dadurch über 800 Euro, die er auf 1000 Euro aufstockte.

Titelbild des mittlerweile vergriffenen Kalenders.

Dank eines Gesprächs im Vorfeld mit Ken Sollner, stellvertretender Leiter der Filiale Louisenstraße der Taunussparkasse, stand bereits fest, wohin der Erlös gehen sollte: an das Tierheim Hochtaunus e.V. Denn finanzielle Unterstützung kann das Tierheim derzeit gut brauchen. Immer öfter bieten Hobby-Züchter auf Verkaufsplattformen Hunde- oder Katzenwelpen zum Verkauf an. Viele dieser Tiere werden vor der Vermittlung nicht fachgerecht versorgt, zuhause folgt dann die große Überforderung. Nicht selten landen diese Schützlinge dann im Tierheim. So auch in das des Hochtaunus‘, dessen Kapazitäten derzeit vollständig ausgeschöpft sind. Jeweils 40 Hunde und Katzen leben aktuell dort. Hinzu kommen viele Kleintiere wie Ratten, Hasen, Meerschweinchen, Wellensittiche.

„Die aktuelle Situation ist sehr kräftezehrend für unser Team. Finanzielle Unterstützung können wir da gut gebrauchen“, sagt Nicole Werner, Leiterin der Institution im Forsthausweg 15 in Oberursel. Mittlerweile kommen auch immer mehr Anfragen zur Unterbringung von „Corona-Tieren“, also solchen hinzu, die während der Pandemie und des vermehrten Home-Office adoptiert und die ihre Besitzer oft mit der Rückkehr an den Arbeitsplatz abgeben wollen.

Eddie – der Norwich Terrier, der maßgeblich am Entstehen des Kalenders mitgewirkt hat. – Foto: Privat

Von dieser Aktion war auch die Taunus Sparkasse begeistert: „Bei solchen Themen geht uns das Herz auf“, so Ken Sollner. Daher entschied sich der Vorstand gerne dafür, dieses Engagement zu unterstützen, den Betrag verdoppelt hinzuzufügen und somit ein Zeichen zu setzen. „Eine tolle Idee mit einem wichtigen Hintergrund. Das Tierheim Hochtaunus leistet Großes für die vierbeinigen Schützlinge in unserer Region. Und das ist alles andere als einfach“, weiß Cristina Mussenbrock, Verhinderungsvertreterin des Vorstands und Generalbevollmächtigte der Taunus Sparkasse sowie Schatzmeisterin des Tierheims. Yvonne Velten, Leiterin der Filiale Camp King, weist in diesem Zusammenhang auf die Philosophie der Bank hin: „Mit dem Geld, das wir einnehmen, wird geholfen. Es gibt keine Aktionäre, die profitieren. Das Geld aus der Region geht auch wieder in die Region.“

Nicole Werner kündigt an, dass die insgesamt nun 3000 Euro für regelmäßige Ausgaben wie Tierarztkosten und Futter eingesetzt werden. Abgesehen davon sind aufgrund der stark erhöhten Energiekosten und der Inflation die Unterhaltskosten ebenfalls mit zu berücksichtigen. Somit ist das Geld eine große Hilfe.

Doch der Blick geht auch voraus, denn das Verwaltungsgebäude muss neu gebaut und Hundehaus dringend saniert werden. Zwar gibt es noch keine finalen Zahlen, wie Cristina Mussenbrock sagt, doch angesichts der Inflation ist schon jetzt klar: „Die Baukosten laufen weg.“ Insofern ist das Tierheim immer wieder auf weitere Spenden angewiesen. Darüber hinaus können Sachspenden helfen, zum Beispiel Halsbänder, Leinen oder Maulkörbe in allen möglichen Größen. Weitere Bedarfe sieht Renate Echterdiek, Vorsitzende des Tierschutzvereins Bad Homburg in der Ausstattung der geplanten neuen Räume: „Wer etwas Spezielles beisteuern möchte, könnte sich beim Mobiliar des neuen Arztzimmers beteiligen, zum Beispiel bei OP-Tisch oder großer Lampe.“

Und mit Blick auf das Schicksal der Tiere, die hier untergekommen sind, und das Leid, das sie in der Vergangenheit erfahren musste kündigt Ulrik Velte an: „Wenn ich das hier sehe, dann entwickle ich wieder Ideen, um das großartige Team zu unterstützen.“

Das Spendenkonto des Tierheims Hochtaunus: DE04 5125 0000 0017 0013 53

Das Tierheim Hochtaunus e.V. wurde 1964 gegründet und beherbergt Hunde, Katzen und Kleintiere. Ehrenamtliche Helfer:innen und Gassigänger:innen unterstützen das Tierheim bei seiner Arbeit, zu der neben Pflege und Vermittlung und einer Tierpension auch die Resozialisierung verhaltensauffälliger Tiere gehört.