Wer kennt sie noch, die alten Sorten?
19. Juli 2024
Hessen (ut). Auch im Ländchen prägten früher Streuobstwiesen das Landschaftsbild: Die Dörfer waren von richtiggehenden Streuobst-Gürteln umgeben. Bei diesen Obstbäumen handelte es sich teilweise um robuste lokale Obstsorten, die nur hier vorkamen. Viele von ihnen gelten heute aber leider als verschollen. Sie können in keiner Baumschule gekauft werden und ein Stück Kulturgeschichte droht so unwiederbringlich verloren zu gehen. Aber vielleicht gibt es noch irgendwo einzelne Altbäume davon.
Daher bittet das Streuobstwiesen Zentrum Hessen um Mithilfe: Wer folgende Sorten kennt oder weiß, wo Bäume davon stehen, möchte sich bitte bei Projektleiter Andreas Baumann oder bei Steffen Kahl vom Pomologen-Verein e. V. – Landesgruppe Hessen melden.
Diese Apfelsorten gelten derzeit als verschollen und werden gesucht:
- Auringer Bohnapfel – Synonym: Riesenbohnapfel, Großer Bohnapfel
- Dotzenheimer Gelber
- Heßlocher Streifling
- Hofheimer Klarapfel
- Igstädter Matapfel – Synonym: Frankfurter Matapfel
- Marxheimer Streifling
- Nordenstädter Roter
- Prinz Nikolaus von Nassau – Synonym: Zieglerapfel (im Ländchen), evtl. auch Karthäuser Renette
- Schöner aus Erbenheim – Synonym: Erbenheimer Schöner
- Schöner aus Schierstein – Synonym: Schiersteiner Schöner
- Wildsächser Pfundapfel
- Wildsächser Spitzapfel
Ihre Hinweise sind wichtig für den Erhalt dieser wertvollen Apfelsorten. Von alten Bäumen können wir Reiser schneiden und wieder junge Bäume anziehen und auspflanzen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Viele weitere Informationen zu Streuobstwiesen in Hessen gibt es unter: https://streuobstzentrum-hessen.de
Weitere Informationen zu alten und regionalen Obstsorten gibt es unter: www.pomologen-verein.de/obstsorte-des-jahres/ bzw. www.pomologen-verein.de/hessen sowie in der Broschüre des Pomologen-Verein e.V. – LG Hessen: KAHL/SCHEIBEL – Erhaltenswerte Obstsorten für Hessen, 6. erweiterte Auflage, Aßlar 2023