Nachhaltigkeit zum Nachahmen - „Fledermäuse“ bekommen Spielzeug repariert

Da freut sich Max (5): Wolfgang Renner hat seine Rakete wieder heil gemacht.

Von Petra Pfeifer, 29. Mai 2023

Friedrichsdorf. Seit 2002 gibt es „Sauberhaftes Hessen“, die Umweltaktion der Hessischen Landesregierung, die alljährlich am 9. Mai stattfindet. Mit dieser Kampagne soll das Bewusstsein für eine saubere Landschaft geschärft und über das richtige Verhalten aufgeklärt werden. Alles gute Gründe für den Waldkindergarten „Die Fledermäuse“, sich regelmäßig daran zu beteiligen. „Ich finde es wichtig, dass so etwas schon in frühen Jahren gelernt wird“, sagt Karin Dinter, Mitglied der Teamleitung der Einrichtung, die daraus alljährlich Wochen der Nachhaltigkeit macht. Gerne beziehen sie dabei die lokalen Möglichkeiten ein.

Zum Beispiel haben sie in diesem Monat bereits einen lokalen Supermarkt besucht, um den Weg von Recycling- und Einweg-Flaschen gegenüber dem der Mehrweg-Flaschen zu verfolgen. Auch Upcycling stand auf dem Programm. „Da haben wir mit Korken, Strohhalmen und Stoffen Boote gebastelt“, berichtet Karin Dinter. Mit ihrem Handpuppentheater wiederum sei die Müll-Hexe Rumpumpel angereist und berichtete von dem Räuber, der Unrat in den Wald warf. Die Kinder selbst hatten vorher das Gelände der Schnepfenburg gereinigt und zeigten sich dabei bereits empört, dass so viel Abfall in der Gegend herumliegt, obwohl dort Mülleimer installiert sind. Da hatten sie für den Strolch natürlich nicht viel übrig und halfen kräftig dabei mit, ihn zu stellen.

Nun öffnete das Repair-Café, das von der Bürgerselbsthilfe „Wir Friedrichsdorfer“ ins Leben gerufen wurde und normalerweise regelmäßig an jedem zweiten Samstag im Monat geöffnet ist, außer der Reihe seine Pforten, um die Heranwachsenden an eine weitere Facette der Müllvermeidung heranzuführen. Da durften sie Spielzeug mitbringen, das sie gerne wieder instandgesetzt bekommen wollten.

Der fünfjährige Max hatte eine Rakete mitgebracht, bei der sich eine der drei Flossen gelöst hat. Bei Wolfgang Renner war er an der richtigen Adresse und in null Komma nix, saß das Teil wieder so, wie es sollte. Karin Dinter selbst hatte ein reparaturbedürftiges Wackelspiel aus Bi-Metall dabei, bei dem sich eine Perle gelöst hatte. Daniel wiederum half Klaus Wermuth. Die Fernbedienung seines Spielzeugautos hatte gehakt, außerdem gab’s eine regelrechte Inspektion. „Wir haben die Achsen geschmiert und die Kontakte gefettet“, so Klaus Wermuth. Hilfreich sei vor allem gewesen, dass sich das Fahrzeug auseinanderschrauben ließ. Auch Matthias (5) konnte sich freuen, denn bei seinem Trecker musste lediglich eine Schraube wieder befestigt werden.

Ob bei den Kleinen und den Großen: „60 bis 70 Prozent der mitgebrachten Geräte können wir irgendwie immer herrichten“, sagt Wolfgang Rössler vom Vorstand des Vereins „Wir Friedrichsdorfer“. Und da sie rasch mit den Reparaturen durch waren, hatten alle noch genügend Zeit, gemeinsam mit der Modelleisenbahn zu spielen und sich den leckeren Kuchen schmecken zu lassen, der extra für die kleinen Fledermäuse gebacken worden war. Das Mai-Programm für die Kinder vom Waldkindergarten war damit abgeschlossen, doch eine weitere Exkursion zum Thema wird im Juni stattfinden „Dann besuchen wir den Recyclinghof“, kündigte Karin Dinter an.

Am besten gleich anmelden

Der nächste Termin für das Repair-Café ist übrigens am 10. Juni von 14 bis 17 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon 06172 71163, montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr.