Eine attraktive Anlage wird noch reizvoller

Der letzte Bauabschnitt am Sportpark ist in Kürze fertig

Von Petra Pfeifer, 12. August 2022

Friedrichsdorf. Zwölf Jahre ist es mittlerweile her, dass der erste Spatenstich zur Entstehung des Sportparks in der Edouard-Dessor-Straße vorgenommen wurde. Und allmählich nähert er sich seiner Vollendung. Gerade erst wurden die Bauzäune entfernt, die bis zur TÜV-Abnahme um die neue Freizeitanlage mit Spielplatz, Kletter- und Balancierpfad, Seilzirkus sowie Finnenbahn aufgestellt waren. Die Bauarbeiten an der Skateranlage dauern aktuell noch an, dürften jedoch diesen Monat noch abgeschlossen sein, und die für den Dirtbike-Parcours müssen noch in Angriff genommen werden. „Ende September soll alles komplett sein“, freut sich Bürgermeister Lars Keitel gemeinsam mit Erstem Stadtrat Reinhold Bingenheimer, Stefan Kraus, Sachgebietsleiter Hochbau, der das Projekt von Anfang an betreut hat, sowie Jonas Steinert, Leiter des Sport- und Kulturamts.

Damit stehen sie ganz sicher nicht allein da. „Es gab schon unheimlich viele Anfragen, wann dieser Abschnitt freigegeben wird“, so Lars Keitel. Kein Wunder, ist dieser Sportpark in seiner Größe – stolze 32.000 Quadratmeter – und Beschaffenheit in der Region ein Unikat und ein echter Standortfaktor. Und mit den in den vergangenen 15 Monaten vorgenommenen Ergänzungen noch einmal attraktiver geworden.

Eine kurze Chronologie

So ist also ein guter Zeitpunkt gekommen, einmal einen Blick zurück zu werfen, darauf, wie alles begann. „Im Jahr 2000 gab es bereits die ersten Planungswerkstätten“, berichtet Stefan Kraus. Es folgten Besichtigungen anderer Anlagen wie zum Beispiel in Bad Hersfeld. Fest stand auf jeden Fall, dass eine neue Sportanlage entstehen musste, weil die Ökosiedlung an dem Standort in Planung war, an dem sich der alte Sportplatz befand. Doch gut Ding will Weile haben. Erst in den Jahren 2010 bis 2012 entstanden das Kunstrasenspielfeld, die Leichtathletikanlagen sowie das Hauptgebäude. 2014 folgten die Beachvolleyballfelder. 2016 wurde ein umzäuntes Kleinspielfeld eröffnet und 2019 konnte die Rollsportanlage in Betrieb genommen werden.

Lust auf Bewegung machen seit Herbst 2019 außerdem diverse Street-Workout-Geräte, ein Fitnessparcours sowie ein neues Mehrzweckspielfeld. Im Frühjahr 2022 wurde die öffentliche Toilettenanlage fertig, an deren Außenwand sich übrigens ein Trinkwasserbrunnen befindet. „Es war eine Herausforderung, diese Anlage über so viele Jahre zu realisieren. Es gab zahlreiche Bauabschnitte, die immer wieder neu ausgeschrieben werden mussten“, sagt Stefan Kraus rückblickend. Schließlich sollte der Sportpark bei einer Gesamtinvestition von acht Millionen Euro in stets finanziell verträglichen Größen entstehen. Der Vorteil einer solchen, etappenweise Entstehung: Es konnten immer Veränderungen in der Ursprungsplanung realisiert werden, um Trends zu berücksichtigen – ein Ansinnen, das auch künftig weiter verfolgt werden soll.

Bewegungsangebot für alle Altersklassen

Die Bauarbeiten für den jetzt kurz vor Vollendung stehenden letzten Bauabschnitt begannen im April 2021. Der Rathauschef ist sich sicher, dass die neuen Bewegungsangebote noch mehr Familien, Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Sportpark locken werden. Keitel: „Die neuen Attraktionen laden zu Bewegung und Spiel an der frischen Luft ein. Genau, das ist das Ziel, das die Stadt Friedrichsdorf mit dem Sportpark verfolgt: Ein für jedermann zugängliches Freizeitangebot, das dem allgemeinen, von Studien nachgewiesenen Bewegungsmangel ein Schnippchen schlägt.“

Spielplatz mit barrierefreien Spielgelegenheiten

Auf dem neuen Spielplatz mit Klettergerüst, Holzstangen und Stehwippe können Kinder ihrer Entdeckerlust nachgehen. Schatten werden im Laufe der Zeit neben zwei Bedachungen auch Bäume spenden, die um den Spielplatz herum gepflanzt wurden. Eine Besonderheit sind die barrierefreien Spielgelegenheiten: Eine Wippe, ein Karussell und ein erhöhter Sandkasten können auch mit Rollstuhl genutzt werden.

Nicht weit entfernt vom Spielplatz ragt ein Seilzirkus mit vier knapp sechs Meter hohen Masten empor, von denen Seilnetze zum Boden gespannt sind. In der Mitte verlockt ein Trampolin zum Hüpfen und dank einer Rutsche geht es auch schnell wieder auf den sicheren Boden. Neben dem Seilzirkus verlangt ein Kletter- und Balancierpfad Geschicklichkeit und Gleichgewichtssinn.

Wer dann noch Kraft hat, kann versuchen, Wände und Hürden eines kleinen Hindernispfades am südlichen Ende des Sportparks zu überwinden. Hier befindet sich auch die Finnenbahn, die den Sportpark umrundet und dabei die Hügel an den Außenseiten mit einbezieht – was die Strecke für Läufer abwechslungsreich gestaltet. Die schmale Bahn ist mit Holzschnitzeln aufgefüllt, die die Füße sanft abfedern lassen. Nur ganz im Norden, zwischen Rollsportanlage und Kunstrasenplatz, ist sie unterbrochen und die Strecke führt über Asphalt.

Skatepark und Dirtbike-Anlage

Der Skatepark mit seinen vielfältig nutzbaren Elementen und Besonderheiten wie einer Quarterpipe mit Kurvenverlauf aus Beton ist nicht nur für Skateboards, sondern auch für Inliner und Scooter geeignet. Es gibt sowohl Elemente für fortgeschrittene Sportler als auch für Anfänger.

Der noch zu bauende Dirtbike-Parcours soll mit seinen aus Erde modellierten Strecken ebenfalls gleichermaßen Anfänger und Profis ansprechen. Geplant sind ein Pumptrack sowie zwei Dirtlines. Der Pumptrack ist ein Rundkurs mit Wellen, Sprüngen und Kurven. Je nach vorhandenen Fertigkeiten kann er bei langsamer Fahrt als auch in sportlicher Fahrweise gemeistert werden.

Auch Fläche zum Ausruhen oder für Rasenspiele wie Frisbee gibt es genügend. Zudem sind im neuen Abschnitt wieder Sitzgelegenheiten mit schattenspendender Überdachung errichtet worden. Für Biodiversität wiederum sorgen Wiesen in den Randbereichen des Sportparks, die nur ein oder zwei Mal im Jahr gemäht werden.

Kunstwerk Himmlische Rose

Eine mittige Allee führt die Besucher durch den gesamten Sportpark von Nord nach Süd. Am südlichen Ende sorgt ein Kunstwerk für einen optischen Ankerpunkt. Die farbenfrohe Skulptur „Himmlische Rose“ des Berliner Künstlers Felix Johannes Hermann Stumpf nimmt Bezug auf Dantes „Göttliche Komödie“. Dort reisen Dante und Beatrice durch drei Reiche ins Paradies. Am Schluss ihrer Reise sehen die beiden in den Strahlen göttlichen Lichts die Himmlische Rose der Liebe.

Der Künstler verbindet sein Kunstwerk aber vor allem mit dem aktuellen Zeitgeschehen: „Wir erleben gerade eine Zeit des Wandels und der Transformation. Die Corona-Pandemie, die Klimakrise, der Krieg in der Ukraine verlangen Wandel. Hoffnung wird zu einem zentralen Begriff in dieser Zeit. Mit ihrem Tiefensog in eine Art Tunnel lädt die Himmlische zu einem ‚Hindurch‘ ein und drückt Transformation und Hinwendung zu Lebendigkeit aus“, sagt Felix Stumpf.

Der Künstler, Jahrgang 1977, hat an der Weißensee Kunsthochschule Berlin „Raumstrategien“ studiert. Die „Himmlische Rose“ war bereits 2020 im Treptower Park in Berlin zu sehen. Die Skulptur ist aus Holz und damit kein Kunstwerk für die Ewigkeit. Der Standort in der Allee ist gleichwohl langfristig für Kunst im öffentlichen Raum bestimmt.

Für alle zugänglich

Der Sportpark ist sowohl für Friedrichsdorfer als auch Besucher von auswärts zugänglich. Vormittags wird er überwiegend von Schulen und nachmittags und abends häufig von Vereinen genutzt. Was die Ballsportplätze betrifft, gibt es einen Aushang, in dem die Nutzer sich jeweils eintragen können. Wer darüber hinaus Veranstaltungen planen möchte, wendet sich am Besten an das Sport- und Kulturamt der Stadt.

Die Betriebszeiten des Sportparks sind täglich von 7 bis 22 Uhr.