Hohe Anzahl von Fundkatzen - Nur die Spitze des Eisbergs?

Diese zwei Katzenbabys hatten Glück: Sie wurden gefunden und ins Tierheim gebracht. Sie sind noch zu jung für die Vermittlung, benötigen zunächst entsprechende gesundheitliche Versorgung bzw. Vorsorge und können daher aktuell noch nicht abgegeben werden. - Foto: Privat

11. Juli 2023

Bad Soden/Sulzbach (ut). Viele Katzen werden im Mai oder Anfang Juni geboren. Es sind die Kätzchen, die bis gestern noch niedlich waren und heute, wenn sie zu den glücklicheren gehören, in den Tierheimen landen. In dieser Woche wurden wieder Katzenbabys im Alter von sechs Wochen gefunden und ins Tierheim Bad Soden/Sulzbach gebracht. „Sie sind Menschen gewöhnt, sie müssen ausgesetzt worden sein“, vermutet Tierheimleiterin Peggy Knecht.

Diese Katzenwelpen, selbst wenn sie ein paar Wochen älter wären, haben keine Überlebenschance. Sie verdursten, verhungern oder werden gefressen. Daher ist das Aussetzen von Tieren kein Kavaliersdelikt, sondern wird je nach den Umständen als Straftat gewertet. „Ich möchte nicht wissen, wie viele Kätzchen nicht gefunden werden und elend verenden“, zürnt die Therese Knoll, Vorsitzende des Tierschutzvereins Bad Soden / Sulzbach am Taunus und Umgebung e.V.

Gleichzeitig appelliert sie, in dieser Thematik nicht müde werdend, an alle Katzenhalter:innen, ihre Katzen kastrieren zu lassen. Auch unkastrierte Kater leben gefährlich. Auf ihrer Suche nach paarungsbereiten Katzen laufen sie kilometerweit, überqueren dabei stark befahrene Straßen, werden in Revierkämpfe verstrickt oder von Wildtieren angegriffen. Viele kehren nicht nach Hause zurück.

Der junge Jimmy ist ein Fundtier aus Eschborn. – Foto: Privat

Es trifft jedoch nicht nur Katzen, auch der Australian Shepherd-Mix Jimmy wurde vor vier Wochen in Eschborn gefunden und von der Polizei ins Tierheim gebracht. Der sehr lebhafte Hund ist etwa eineinhalb bis zwei Jahre jung und bisher hat niemand nach ihm gefragt. Hinweise zu seiner Herkunft nimmt das Tierheim gerne entgegen.

Eine abschließende Bitte haben die Mitarbeitenden des Tierheims an alle Bürger:innen: Sie möchten, sofern sie die Möglichkeit haben, in dieser regenarmen Zeit auch für Vögel, Insekten und Wildtiere geeignete Tränken aufstellen. Denn auch diese leiden unter den Folgen des Klimawandels und ihre bisherigen Wasserquellen werden immer trockener oder sind bereits versiegt.

Kontakt

Tierheim am Arboretum, Eschborner Str. 36, 65843 Sulzbach, Telefon: 06196 72628.

Öffnungszeiten: Die Mitarbeiter des Tierheims möchten sowohl den Besuchern als auch den Tieren die notwendige Zeit ermöglichen, sich zu treffen. Daher die Bitte um Terminvereinbarung.