Maritim baut nicht mit – Kosten könnten sich stark reduzieren

Zukunft Kurhaus – Ein Rück- und Ausblick

Der historisierende Entwurf der Vorderfront von der Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH. - Grafik: Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH

11. Dezember 2022

Bad Homburg (pit/ut). Am 15. September 2020 luden die Kur- und Kongreß-GmbH und die Stadt Bad Homburg zu einer öffentlichen Veranstaltung ins Kurhaus bezüglich dessen Neugestaltung ein und starteten damit den Prozess für ein zukunftsfähiges Kurhaus. Es folgten am 21. Oktober 2020 die Auslobung der Wettbewerbungsunterlagen, die Beauftragung der LMG Architekten GmbH mit einem Sanierungsgutachten und am 7. Dezember der Start des Wettbewerbsverfahrens.

Am 20. April 2021 haben die teilnehmenden Architekturbüros ihre Pläne für den Ideenwettbewerb eingereicht und die Preisgerichtssitzung zum Ideenwettbewerb tagte am 8. und 9. Juni 2021, um möglichst viele Ideen für die Lösung der komplexen Aufgabe zu sammeln, ein zukunftsfähiges Multifunktionsgebäude zu planen, das eine Vielzahl von Funktionen bereithält und in seiner Nutzung hochflexibel ist. Das Ergebnis: Trotz vielfältiger spannender Ideen besteht bei den Beiträgen mit Blick auf die Anforderungen Prüfungs- und Vertiefungsbedarf. Schließlich konnte bei einer öffentlichen Infoveranstaltung am 24. November 2021 die Präsentation der Wettbewerbsergebnisse stattfinden, bei der Oberbürgermeister Alexander Hetjes, Holger Reuter, Geschäftsführer der Kur- und Kongreß-GmbH, sowie Michael Guntersdorf, der seit dem 1. November 2021 als Projektleiter das Projektteam verstärkt, einen Einblick über das weitere Vorgehen für ein zukunftsfähiges Kurhaus gaben.

Der Entwurf der modernen Rückfront. – Grafik: Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH

Seit dem 20. Februar 2022 schließlich ist das von der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen digital aufbereitete Wettbewerbsverfahren um ein zukünftiges Bad Homburger Kurhaus auf seiner Homepage veröffentlicht. Start der nächsten Planungsrunde war schließlich am 6. April 2022 – die Ausloberin hat sich für die weitere Bearbeitung des Bauvorhabens für die Architekturbüros gmp International GmbH, Berlin, sowie Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main, entschieden. Für die Sanierungsvariante wurde die LMG Architekten GmbH (Kronberg) ausgewählt.

So geht’s weiter

Nun berichtet Holger Reuter: „Wir haben in den vergangenen Monaten gemeinsam mit den beauftragten Büros intensiv an den unterschiedlichen Modellen gearbeitet.“

Im Laufe dieses Prozesses wurde auch mit der Maritim Hotelgesellschaft über eine Vertiefung der Zusammenarbeit gesprochen. Das Unternehmen hat zwischenzeitlich jedoch die strategische Entscheidung getroffen, sich aus dem gemeinsamen Bauvorhaben zurückzuziehen. „Die Absage von Maritim stellt die Umbaupläne jedoch keineswegs in Frage“, so Reuter, der davon überzeugt ist, „dass wir uns mit Maritim, das für uns ein wertvoller Partner bleibt, einigen werden, wenn es um die Vereinheitlichung des Areals geht.“ Die Kosten könnten sich sogar auf ein Drittel reduzieren, da nur partiell saniert bzw. gebaut werden müsse.

Die Sanierungsvariante der LMG Architekten GmbH aus Kronberg. – Grafik: LMG Architekten

Die beauftragten Architekturbüros haben den neuen Kenntnisstand bereits in ihren Planungen berücksichtigt. Eine größere zeitliche Verzögerung ergibt sich aus dem Rückzug der Hotelgesellschaft nicht.

Die Entwürfe werden nun in einem zweistufigen Verfahren vertieft und konkretisiert. Die Vorgaben an die Planer lauteten wie folgt: Konkretisierung der Wettbewerbsangaben zu Verkehr, Umfeld, Platzgestaltung, Nachhaltigkeitskonzept, Zukunftsfähigkeit, Realteilung. Dabei waren die Architekten angehalten, konkrete Nachweise der Umsetzbarkeit unter Einbeziehung von Fachplanern zu erbringen.

Hauptaugenmerk hierbei war es, eine hohe Vergleichbarkeit durch die jeweilige Bearbeitungstiefe herzustellen, darin inbegriffen eine nachgewiesene Programmerfüllung, eine vergleichbare Qualität der Kostenschätzung sowie die belegte Wirtschaftlichkeit im Betrieb.

In der aktuellen Planungsrunde liegt der Fokus insbesondere auf der Überprüfung des Raumbuches, der Gebäude- und Haustechnikplanung sowie auf der Erarbeitung einer detaillierten Kostenschätzung.

Kurdirektor Reuter und Oberbürgermeister Alexander Hetjes gehen davon aus, dass die Bad Homburger:innen (ab 16 Jahren) aller Voraussicht nach im Sommer 2023 ihr Votum für eine der drei Varianten im Rahmen einer Trendumfrage abgeben können. Die endgültige Auswahl einer Variante wird letztlich durch das Stadtparlament getroffen.

Über das Kurhaus

Das Kurhaus der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe stellt seit jeher in Verbindung mit dem Kurhausgarten und dem Kurpark nicht nur räumlich, sondern auch emotional und gesellschaftlich, das Zentrum der Stadt dar. Inmitten des Stadtkerns, nahe kommerzieller und gastronomischer Einrichtungen der Louisenstraße, fungiert das aus den 80er Jahren stammende Kurhaus in besonderer Weise als Aktivitäts- und Kommunikationszone und trägt zur Belebung der Innenstadt sowie des kulturellen Lebens bei. Für Bürger wie auch für die Gäste gilt das Haus mit seinen zahlreich stattfindenden Veranstaltungen als wichtiger Treff- und Bezugspunkt innerhalb der Kurstadt. Weitere Informationen auf: www.kurhaus-bad-homburg.de. Dort befindet sich übrigens aus ein kurzer Erklärfilm über die 180-jährige Geschichte des Kurhauses und dessen Weiterentwicklungsprozess.