Feuerwehr - Übergriff auf Einsatzkräfte

Beim Rückbau dieses Schutzsystems im Ahlweg wird eine Einsatzkraft der Feuerwehr tätlich angegriffen. - Foto: Stadt Bad Homburg

9. Januar 2024

Bad Homburg (ut). Mit Empörung und überaus großer Verärgerung hat Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Dr. Oliver Jedynak der Stadt Bad Homburg auf eine gefährliche Attacke auf einen Feuerwehrmann am Freitag vergangener Woche reagiert. Gemäß der Schilderung hatte die Einsatzkraft einen Verkehrsteilnehmer daran hindern wollen, den gesperrten Ahlweg in Ober-Erlenbach zu befahren und zuvor auf eine laufende Maßnahme der Feuerwehr der Stadt hingewiesen. Doch anstatt die Anweisungen des Feuerwehrmanns zu befolgen, habe der Verkehrsteilnehmer den Mann absichtlich mit seinem Fahrzeug angefahren.

„Das ist völlig inakzeptabel und ein absolutes No-Go“, sagt Bürgermeister Dr. Jedynak, der bereits eine strafrechtliche Verfolgung angekündigt habe.

Der Vorfall habe sich ereignet, als die Feuerwehrkräfte im Ahlweg auf Höhe der Feuerwache das dort kurz vor Neujahr aufgestellte Hochwasser-Schutzsystem wieder aufgebaut hatten. „Der Abbau wurde extra zum frühestmöglichen Zeitpunkt vorgenommen, um die Anlieger möglichst wenig einzuschränken“, erklärt der stellvertretende Chef der Bad Homburger Feuerwehr, Frank Juli. Daher könne er die Reaktionen einzelner Personen, die sich über die vermeintliche Behinderung durch die Feuerwehr massiv beschwert haben, nicht nachvollziehen.

Erschreckender Weise sei es nämlich nicht nur bei diesem Übergriff geblieben, sondern noch zu weiteren Störungen der Maßnahme gekommen. Neben verbalen Entgleisungen seien Verkehrsteilnehmer mit ihren Fahrzeugen auch über Teile des bereits abgebauten Schutzsystems gefahren.

Stadt fordert mehr Respekt vor der Arbeit von Einsatz- und Rettungskräften

Bürgermeister Dr. Jedynak: „Die Feuerwehr hat das Schutzsystem doch nicht zum Spaß aufgebaut, sondern um die Bürgerinnen und Bürger in Anbetracht der möglichen Gefahrenlage durch eine Überschwemmung zu schützen.“ Dass die Einsatzkräfte, die ihre Arbeit zum Wohle der gesamten Bevölkerung verrichten, dann quasi als Dank attackiert und angepöbelt sowie Equipment demoliert würden, sei auf das Schärfste zu verurteilen.

„Es ist mehr als bedauerlich, dass das bundesweite Phänomen, dass Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit behindert und angepöbelt werden, mittlerweile auch in Bad Homburg angekommen ist“, so Dr. Jedynak weiter, der mehr Respekt vor der Arbeit der Einsatzkräfte einfordert.

Schon während der vorübergehenden Sperrung des Ahlwegs sei aufgefallen, dass Autofahrer Verkehrsschilder, die auf ein Einfahrtverbot hinweisen, häufig missachtet und eher als Empfehlung denn als Gebot angesehen haben.

Eine ähnlich gleichgültige Haltung in Bezug auf Beschilderungen wurde unlängst wohl auch im Kurpark zu beobachten. Dort waren in Folge der schweren Stürme zwei große Bäume auf Gehwege im Kurpark gestürzt. Da nicht auszuschließen war, dass noch weitere Bäume umsturzgefährdet waren, hatte der Betriebshof etliche Wege gesperrt. Doch das interessierte viele Park-Besucher nur peripher – sie nutzten die gesperrten Wege dennoch. „Aber wehe es geschieht etwas, dann ist das Geschrei groß“, kritisiert Stadtsprecher Marc Kolbe.