Omas und Opas auf Zeit - Familien können Unterstützung erfahren

Warum nicht mit Leih-Enkelkindern auf den Spielplatz? - Foto: Claudia Peters/Pixabay

4. Januar 2024

Bad Homburg v. d. Höhe/Friedrichsdorf (ut). Omas und Opas: Sie sind nicht nur wichtig für die Enkelkinder, sondern auch eine große Entlastung für Eltern. Doch nicht immer gibt es in einer Familie noch Großeltern oder sie wohnen weiter weg. Genau dafür gibt es in der Pfarrei St. Marien Bad Homburg-Friedrichsdorf das Projekt „Leihomas und -opas“. Dabei besuchen Menschen ehrenamtlich Familien, verbringen Zeit mit den Kindern und unterstützen so die Eltern.

„Erinnert sich nicht jede und jeder von uns an diese besondere Atmosphäre bei Oma und Opa? Ihre Großzügigkeit, die sich auch in ein paar Ausnahmen von den sonst üblichen Regeln zeigte? Für Kinder ist es sehr wichtig, eine Beziehung zu ihren Großeltern zu haben. Und umgekehrt hält es ältere Menschen fit, mit Kindern zu tun zu haben, sich von ihrer Fröhlichkeit anstecken zu lassen und sich nicht einsam zu fühlen“, sagt Gemeindereferentin Verena Nitzling. Sie ist in der Pfarrei St. Marien für innovative Projekte mit Familien zuständig und hat das Projekt „Leihomas und -opas“ 2023 ins Leben gerufen. Interessierte Menschen aus Bad Homburg und Friedrichsdorf können sich gerne bei ihr melden.

Im persönlichen Gespräch geht es dann um Erfahrungen, die die Interessierten mitbringen und den möglichen Zeitrahmen. Die Omas und Opas müssen zudem eine Selbstverpflichtungserklärung sowie ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Parallel können sich auch Familien bei Nitzling melden, die sich Großeltern für ihre Kinder wünschen. Die Gemeindereferentin ist überzeugt, dass ein großer Bedarf an dem Projekt besteht.

„Viele ältere Menschen suchen nach einer Aufgabe und wünschen sich mehr Kontakt mit der jüngeren Generation. Zugleich nimmt Nitzling wahr, dass Familien am Limit sind. Job und Kinder – da bleibt kaum Zeit für sich und schon gar nicht für das Paar. Leih-Großeltern könnten da eine echte Entlastung sein. Zwei oder drei Stündchen, in denen Eltern mal in Ruhe einkaufen, zum Arzt gehen oder noch besser: sich auf eine Tasse Kaffee verabreden könnten“, sagt sie.

Das Projekt hat sich im vergangenen halben Jahr überaus gut entwickelt. Es gibt immer wieder Interessierte auf beiden Seiten. Derzeit haben sich auf beiden Seiten knapp 23 Interessierte gefunden, davon wurden elf Leih-Omas und Leih-Opas bereits an Familien erfolgreich vermittelt. Zuletzt ein Ehepaar, das als Leih-Oma und Leih-Opa eine junge Familie mit zweijährigen Zwillingen unterstützen. Die Aufgabe als Großeltern-Paar zu übernehmen, ist bisher einmalig im Projekt.

Verena Nitzling ist zufrieden und dankbar mit dem Verlauf des Projekts. Vor allem die positiven Rückmeldungen der Familien und Leih-Großeltern zeigen, dass es ein gutes Projekt ist, welches beide Seiten mit Freude und Glück erfüllt.

Kontaktdaten

eMail: v.nitzling@badhomburg.bistumlimburg.de oder Telefon 0157 75 237 770