Einsteiger in der Region, aber nicht im Kino-Business

Pascal Maiwald leitet das Kinopolis in der Kur- und Kongreßstadt

Von Petra Pfeifer, 22. August 2023

Bad Homburg. Es liegt in der Natur der Sache, dass neue Unternehmen auch für neue Gesichter in jeweiligen Kommunen sorgen. Bei Kinopolis ist das sogar eine ganze Crew. Sie wird angeführt von Kinoleiter Pascal Maiwald, der sich gerne etwas Zeit genommen hat, um sich vorzustellen.

Ganz der Gastgeber lädt er gleich mal auf eine kleine Reise durch die noch in Arbeit befindlichen Säle und übrigen Räumlichkeiten ein – mit jeder Menge Enthusiasmus, Vorfreude und der begeisterten Randbemerkung: „Ich kann es gar nicht mehr abwarten, dass der eigentliche Kinobetrieb beginnt, dass wir alle wieder Kino leben können!“ Worte, die ihm absolut abzunehmen sind und die wohl viele Kinofans aus Bad Homburg sowie der Region sicher mitunterschreiben.

Spontan stellt sich die Frage, wie man eigentlich Kinoleiter wird. „Ich bin gelernter Bankkaufmann und habe anschließend lange in der Telekommunikation gearbeitet.“ Mit etwa 40 Jahren habe er die Entscheidung getroffen, sich zu verändern und da rückte seine Leidenschaft fürs Kino in den Fokus: „Die habe ich schon seit meiner Kindheit.“ Also hat er sich bei Kinopolis erfolgreich beworben und vor sechs Jahren am Standort Aschaffenburg als Assistent der Geschäftsführung angefangen.

„Vor drei Jahren habe ich mich dann auf die Position der Kinoleitung im Kinopolis Darmstadt beworben.“ Damit war er ebenfalls erfolgreich, so dass er dieses drei Jahre leitete. Und aktuell freut er sich aufrichtig: „Nun habe ich die große Ehre, den Neubeginn des Kinopolis` Bad Homburg als Kinoleiter zu begleiten und freue mich schon riesig auf die kommenden Jahre!“

Dann geht es erst mal in die Lounge: „Aktuell liegen hier noch die Bodenschoner, doch darunter ist Parkett verlegt.“ An den Wänden dominiert dunkles Holz mit goldenen Fugen. Überhaupt ist die Farbe „Gold“ am Standort Bad Homburg dezent immer wieder auszumachen. Zum Beispiel an den Deckenleuchten in den Gängen oder an der Außenverkleidung des Aufzugs, der von der Tiefgarage in die Halle des Filmpalasts fährt: „Die Aufenthaltsqualität gehört einfach zu der Premium-Ausstattung, die wir in diesem Haus konsequent durchgeführt haben.“ Denn das „Drumherum“ sei wichtig: „Die Gäste entscheiden sich für eine Freizeitaktivität, die sie sich dann auch gerne etwas kosten lassen.“

Es geht weiter durch die verschiedenen Säle: „Jeder ist farblich anders ausgeleuchtet und -gestaltet.“ Allein die Sitze, Sofas, Sessel und Bereiche für Rollstuhlfahrer sind in allen gleich, differenzieren lediglich in der Bestückung, die der jeweiligen Raumgröße angepasst sind. Hinsichtlich der Farben: In Kino 2 zum Beispiel dominiert Grau, Saal 3 ist golden gehalten, Saal 4 glänzt mit Wasserfalloptik bei der Lichtgestaltung und Saal 6 erfüllt ein plüschiges Rot. Im Aufenthaltsbereich wurde wiederum sehr sympathisch an einen Kinderbereich mit eigenem – extra niedrig angebrachtem – Notausgang-Schild gedacht.

Allen Sälen wiederum ist gemeinsam: sie eignen sich gleichermaßen für Filmvorführungen wie für Konferenzen, Betriebsversammlungen oder Konferenzen. Auch „Schulkino“ ist zu Sonderkonditionen und mit Wunschfilmen – sofern erhältlich – möglich, denn das Haus soll außerhalb der „regulären“ Öffnungszeiten ebenfalls belebt sein. Das Angebot gilt gleichermaßen für private Kinosaal-Mieter.

Doch zurück zur Person Pascal Maiwald: „Ich wurde hinsichtlich meiner Berufsveränderung nicht enttäuscht. Meine Tätigkeit ist abwechslungsreich und es ist toll, Gastgeber zu sein!“ In seiner Eigenschaft als Kinoleiter freue er sich, seinen Gästen stets ein erinnerungswürdiges Erlebnis zu bieten und die Mitarbeiter zu begeistern: „Das Team immer wieder zu motivieren ist – vor allem heutzutage – ein wichtiges Thema und macht mir sehr viel Spaß.“

Apropos Team: Es werden noch Werkstudent:innen gesucht, die sich gerne über das Kontaktformular auf der Homepage des Kinopolis Bad Homburg bewerben können: „Diese Anfragen werden zwischen 24 und 48 Stunden beantwortet.“

Und wie kam es jetzt endlich zu dem festen Eröffnungstermin am 5. September? „Irgendwann muss man sich eine Deadline legen und da am 9. und 10. September das Kinofest stattfindet, haben wir uns dann entschieden: Das ist das perfekte Datum.“ Als erstes dürfen sich die Gäste übrigens auf Filme wie zum Beispiel „The Equalizer 3“, „Enkel für Fortgeschrittene“ und „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ freuen.

Da liegt die Frage nahe, was eigentlich sein Lieblingsfilm, sein:e Lieblingsschauspieler:in ist: „Mein Lieblingsfilm ist definitiv ‚Avengers: Endgame‘. Ihn habe ich damals bei der Mitternachtspremiere im Kinopolis Aschaffenburg gesehen. Der Saal war ausverkauft und die Stimmung war unglaublich. Da bekomme ich direkt wieder Gänsehaut, wenn ich daran denke.“ Ein anderer Film ist ihm seit der Kindheit fest in der Erinnerung verhaftet: „Das war ‚Asterix – Sieg über Cäsar.“ Das sei sein erster Film in einem Kino gewesen und habe ihn mehr als beeindruckt. Bei den Darsteller:innen möchte er sich nicht festlegen: „Es gibt so viele tolle.“