Crowdfunding-Aktion „Martha Woelckes Blumen“ erfolgreich abgeschlossen

Dr. Bettina Gentzcke, Leiterin des Kulturamts der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe, Vereinsvorsitzender Gregor Maier und Oberbürgermeister Alexander W. Hetjes begutachten ein bereits gereinigtes Gemälde von Martha Woelcke im Depot des Städtischen historischen Museums. - Foto: Jens Priedemuth

3. Juni 2023

Bad Homburg (ut). Groß ist der Jubel beim Verein für Geschichte und Landeskunde ebenso wie im Städtischen historischen Museum Bad Homburg v. d. Höhe: Die Crowdfunding-Aktion „Martha Woelckes Blumen“, die der Verein für ein Restaurierungsprojekt des Museums auf die Beine gestellt hat, war erfolgreich. Insgesamt 2.233,20 Euro konnte der Verein innerhalb von fünf Wochen auftreiben, die in notwendige Restaurierungsarbeiten an zwei Gemälden der Künstlerin Martha Woelcke fließen.

Die Künstlerin Martha Woelcke (1884–1944) lebte mit ihrem Mann, dem Maler Heinz Woelcke, in den 1920er Jahren in Dornholzhausen. Nur wenig hat sich von ihr erhalten – auch, weil sie wegen ihrer jüdischen Herkunft im NS-Regime diskriminiert, verfolgt und schließlich in Auschwitz ermordet wurde. Glücklicherweise hat das Städtische historische Museum kürzlich zwei Gemälde von ihr aus Privatbesitz geschenkt bekommen. Damit die Bilder ausgestellt werden können und die Künstlerin vor dem Vergessen bewahrt wird, ist zunächst eine Restaurierung notwendig, die jetzt angegangen werden kann.

„Dass der Spendenaufruf des Vereins für Geschichte und Landeskunde auf so große Resonanz gestoßen ist, zeigt eindrucksvoll den breiten Rückhalt, den Geschichte und Kultur bei den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt genießen“, freut sich Oberbürgermeister Alexander Hetjes. „Das ist ein schönes Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit unseres Museums.“ Museumsleiterin Ursula Grzechca-Mohr erläutert die nächsten Schritte: „Mit Hilfe der eingegangenen Spenden kann jetzt die dringend notwendige Restaurierung des Gemäldes ,Blumenstilleben mit Blick auf See‘ angegangen werden: Es müssen Risse in der Leinwand geschlossen und Verschmutzungen der Oberfläche beseitigt werden. Dann können wir das Werk im Kontext weiterer Gemälde des Künstlerpaares Woelcke nach der Wiedereröffnung des Museums öffentlich präsentieren.“ Durch die große Resonanz des Spendenaufrufs können außerdem Arbeiten an dem Martha-Woelcke-Gemälde „Fingerhut“ vorgenommen werden.

Das Projekt war Teil der „SpendenEi“-Aktion auf der Crowdfunding-Plattform „Taunacrowd“ der Stadtwerke Bad Homburg und Oberursel. „Wir danken den Stadtwerken ganz herzlich für die Unterstützung und die Gelegenheit, dadurch dieses Projekt angehen zu können“, betont Gregor Maier, der Vorsitzende des Geschichtsvereins. „Auch die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus und der Geschichtskreis Dornholzhausen haben unseren Spendenaufruf mit Nachdruck unterstützt. Der größte Dank geht aber natürlich an die rund 30 Unterstützerinnen und Unterstützer, die mit ihren größeren und kleineren Spenden die Restaurierung jetzt möglich machen.“