Auch im Dorischen Tempel können Paare sich jetzt trauen (lassen)

28. Mai 2023

Bad Homburg (pit/ut). Seit gut zwei Wochen hat Bad Homburg einen neuen Hochzeits-„Hotspot“: Den Dorischen Tempel im Gustavsgarten. Zu den ersten Paaren, die sich hier trauen ließen, gehörten Anne und Christoph Sadtler. „Wir wohnen in Bad Homburg und gehen hier oft mit den Hunden spazieren“, berichten die beiden. Mit der Zeit reifte der Gedanke, dass es toll wäre, wenn sie diesen Ort für ihre Hochzeit nutzen könnten.

Als sie den Trautermin festlegten, war der Dorische Tempel jedoch noch nicht für diesen Zweck buchbar. Bis ins Frühjahr hinein fanden noch Baumaßnahmen im Umfeld statt. Doch in der letzten Minute konnte Standesbeamter Dominik Welter dem Paar zu dessen großer Freude mitteilen, dass einer Hochzeit im Dorischen Tempel nichts mehr im Wege stünde.

Am 12. Mai 2023 war es dann endlich so weit, Anne Lücker und Christoph Sadtler versammelten sich mit ihren engsten Verwandten und Freunden vor dem historischen Bauwerk, das sich direkt gegenüber der Villa Wertheimber befindet, und Dominik Welter empfing die Hochzeitsgesellschaft. Nach nur wenigen Minuten war die Trauung vollzogen und als Anne, nunmehr Sadtler, zusammen mit dem Bräutigam durch die Pforte trat, durften das frisch getraute Ehepaar zunächst einmal selbst ihre Hochzeitsglocke läuten. Denn mittlerweile funktioniert auch die Glocke im Giebel des Tempels wieder, die aus der Zeit stammt als das Gebäude katholische Kapelle des damaligen Hirnverletztenheims war.

Dann hieß es für das strahlende Brautpaar erst einmal Glückwünsche entgegenzunehmen. Ein Dank wiederum von Seiten Christoph Sadtlers zur Eröffnung des an Ort und Stelle stattfindenden Sektempfangs: „Es macht sehr viel Freude, mit euch das hier zu genießen!“ Ein besonderer Dank wiederum ging von Seiten der Braut an den Standesbeamten: „Das war die schönste Traurede, die ich je gehört habe – insbesondere die persönlichen Worte am Ende.“

Der Dorische Tempel

Der Dorische Tempel ist das älteste Gebäude im Gustavsgarten und stammt noch aus der Landgrafenzeit.1822 hatte Prinz Gustav den Park anlegen lassen; um 1830 ließen er und seine Gattin Louise hier einen Musik- und Teesalon mit Säulen im Dorischen Stil errichten. Der Tempel ist dem Blumengartenhaus im Schlosspark Georgium von Dessau nachempfunden. 2019 und 2020 ließ die Stadt den Tempel sanieren. Im Innenraum stießen die Restauratoren auf eine Überraschung: eine Ende der 1950er entstandene Putz-Intarsie, die den Erzengel Michael darstellt. Das Wandbild wurde anschließend aufwendig freigelegt.

Seit Mitte Mai ist es nun so weit: Künftig können sich zwischen April und September Verliebte an ausgewählten Tagen in der malerischen Kulisse des Gustavsgartens in dem romantischen Raum im Dorischen Tempel vermählen.

Buchung für den Dorischen Tempel können online über den Traukalender der Stadt Bad Homburg vorgenommen werden. Dort finden sich auch alle weiteren Trau-Orte der Kurstadt. Zudem stehen dort 3D-Rundgänge durch die verschiedenen Räumlichkeiten zur Verfügung – dazu gehört selbstverständlich ebenfalls ein virtueller Rundgang durch den Dorischen Tempel.