Mit dem erhobenen Zeigefinger

„Grünes Licht“ für Königsteiner Trinkwasser

9. August 2023

Königstein (ut). Die Stadtwerke konnten mit sofortiger Wirkung wieder „grünes Licht“ für den unbedenklichen Verzehr des Trinkwassers in der Kernstadt Königstein sowie den Stadtteilen Mammolshain und Schneidhain geben. Der Stadtteil Falkenstein war nicht vom Abkochgebot betroffen, da dessen Versorgung über einen separaten und nicht belasteten Leitungsstrang erfolgte. Nachdem am  Mittwochnachmittag, 9. August, die Ergebnisse der am Montag gezogenen Proben eintrafen und keinerlei Anzeichen auf schädliche Keime und Bakterien enthielten, konnte in Absprache mit dem Gesundheitsamt des Hochtaunuskreises wieder das zuvor empfohlene Abkochgebot aufgehoben werden.

„Nach Bekanntwerden des Befundes am vergangenen Donnerstag hat man recht schnell lokalisieren können, dass die Keime mit dem Fremdbezug von Wasser in unser Leitungsnetz gelangt sind“, so Erster Stadtrat Jörg Pöschl (CDU), der zugleich Magistratsdezernent für Wasserversorgung und Abwasserangelegenheiten ist. „Wir haben dann sofort jeglichen Fremdbezug gestoppt und unser eigenes Leitungsnetz gechlort und durchgespült“, wie Pöschl betont. Zur Erläuterung verdeutlicht Pöschl nochmals, dass die Gesamtstadt Königstein ein relativ autarkes Leitungs- und Versorgungsnetz aufweist und lediglich 10 bis 20 Prozent Fremdbezug erhält, also 80 bis 90 Prozent aus eigenen Wassergewinnungsanlagen vorhanden ist. Dies wäre ein sehr guter Wert, da die meisten Kommunen im  Vordertaunus einen sehr viel höheren Anteil an Fremdwasser beziehen müssten.

„Wir haben den Fremdbezug bis zur endgültigen Ursachenklärung weiterhin ausgesetzt und versorgen die Gesamtstadt vorerst aus eigenen Wassergewinnungsanlagen heraus“, lässt Königsteins Wassermeister Stefan Ernst wissen. „Wir werden in Absprache mit dem Kreisgesundheitsamt jedoch nochmal eine prophylaktische Schutzchlorung vornehmen, so dass das Wasser in den nächsten Tagen vielleicht noch minimal nach Chlor schmecken kann. Dies ist kein Grund zur Beunruhigung.“

Bitte um Sparsamkeit

Erster Stadtrat Pöschl bittet im Namen der Stadtwerke eindringlich, bis zur vollen Wiederinbetriebnahme des Fremdbezuges um entsprechende Sparsamkeit beim Verbrauch von Trinkwasser. „Es soll ja die nächste Zeit wieder sehr warm werden. Wir fordern daher dringend auf, weiterhin bei der Bewässerung von Grünflächen aus dem Trinkwasserhaushalt ein strenges Maß zu halten, so lange wir auf die Zuführung von Fremdwasser verzichten müssen und unsere eigenen Wassergewinnungsanlagen noch nicht wieder ihre volle Leistungsfähigkeit erreicht haben.“

Die Mitte Juni ausgerufene Trinkwasserknappheit als Vorstufe („gelbe Karte“) zum  Trinkwassernotstand („rote Karte“) bestehe daher weiterhin, unabhängig von den Regenfällen der letzten Zeit, die „auf die Schnelle“ keine positive Auswirkung auf den Grundwasserspiegel hätten, der sich über mehrere Monate „aufbaue“.

„Unser Königsteiner Trinkwasser genießt nicht umsonst und völlig zu Recht einen ausgezeichneten Ruf. Daher ist es auch unser höchstes Anliegen, diesem Anspruch gerecht zu werden und noch mehr wie bisher schon auch in der Zukunft mögliche Gefahrenherde zu minimieren oder auszuschließen. Auch wenn dieser Keimbefall nicht auf einen Fehler der Stadtwerke Königstein zurückzuführen ist sondern im externen Bezug seine Ursache hatte, so werden wir dies gründlich analysieren und überlegen, welche zusätzlichen Schutzmechanismen wir noch installieren können. Die Bürgerinnen und Bürger können sich weiterhin auf die exzellente Qualität unseres Trinkwassers verlassen“, so Pöschl und Ernst abschließend.