Kolpingsfamilie besucht Bundesbank

Falschgeld teilte Museumsführerin Simone Endres an die Teilnehmenden des Kolpingausflugs im Frankfurter Geldmuseum aus. Ohne Kenntnis der Fälschungsmerkmale sind die Noten von echtem Geld kaum zu unterscheiden. - Foto: Kolpingsfamilie Oberursel

1. Juli 2023

Oberursel / Frankfurt (ut). Wie fühlt sich Falschgeld an? Wohin verschwinden nicht mehr brauchbare Geldscheine? Was unterscheidet Bargeld von Buchgeld? Wie entsteht Inflation? Fragen, die beim Besuch der Oberurseler Kolpingsfamilie am 27. Juni im Frankfurter Geldmuseum der Deutschen Bundesbank beantwortet wurden.

Münzen entstanden in Kleinasien um die Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. Bis dahin hatten die Lyder und Ionier kleine Metallklumpen von einem größeren Barren aus Elektron abgehackt. Museumsführerin Simone Endres zeigte den Besuchern aus Oberursel einige Originale davon. – Foto: Kolpingsfamilie Oberursel

22 Interessierte hatten sich auf Einladung des „Kolping-Treffs am Dienstag“ unter Leitung von Heribert Decker in Frankfurt-Ginnheim eingefunden, um mehr zum Thema Geld zu erfahren. In eineinhalbstündiger Führung mit Museumspädagogin Simone Endres konnten die Oberurseler einen kleinen Einblick in die Themen Bargeld, Buchgeld, Geldpolitik und globales Geldwesen gewinnen. Dabei lernten sie auch einiges zur deutschen Zentralbankgeschichte und zur Europäischen Wirtschaft-und Währungsunion.

Einer der Teilnehmer der Führung war Kolping-Vorstandsmitglied Alfons Happel, der früher als Angestellter der Bundesbank dafür zu sorgen hatte, dass ungültig gelochte Geldscheine ordnungsgemäß verbrannt wurden. Mangels ausreichender Kontrollen kam es vor Jahrzehnten zu einer Affäre um ungetreue Bundesbankbeamte, darunter auch in Oberursel wohnende, die zur Vernichtung bestimmte Geldscheine privat vereinnahmten, und deren Verbrennung nur vortäuschten.

Seitdem werden Scheine, die dem Geldverkehr entzogen werden sollen, weil sie verschmutzt oder beschädigt sind, bereits durch die Landesbanken so fein geschreddert, dass sie auch mit den besten technischen Hilfsmitteln nicht mehr wieder herstellbar sind.

Nicht ganz leicht ist es, gefälschte Noten zu erkennen, wenn die Geldscheine nicht durchleuchtet werden können. Museumsführerin Endres teilte gefälschte Noten aus und zeigte am praktischen Beispiel, wie man Fälschungen trotzdem bemerken kann. Besonders gefährdet seien 50-Euro-Scheine – auf der Website der Bundesbank www.bundesbank.de/falschgeld steht Näheres.