Rückblick und Ausblick beim Unternehmertreff

11. März 2023

Friedrichsdorf (es). Bürgermeister Lars Keitel eröffnete den Unternehmerabend in der Tanzschule Taktgefühl und stellte den Ablauf vor. „Zunächst möchte ich Ihnen ein kleines Update geben, was in den letzten zwölf Monaten passiert ist“, so Keitel in seinen einleitenden Worten. Natürlich gehörten auch die zukünftigen Planungen dazu – und die Rolle der Finanzen.

Zunächst erläuterte er die Finanzschwierigkeiten anhand eines Schaubildes der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, deren Kosten seit 2021 um fast 54 Prozent gestiegen sind. Es kamen viele Aufgaben hinzu und auch die Flüchtlingsunterbringung spielt eine wichtige Rolle. Die Kommunen haben keine Entscheidungsbefugnis und erhalten nicht zu allen Aufgaben die erforderlichen Erstattungen. Bei dem Ranking der hessischen Städte zur Grund- und Gewerbesteuer bewegt sich Friedrichsdorf in einem guten Rahmen.

Die Gastronomie in Friedrichsdorf hat sich in den zurückliegenden Monaten weiterentwickelt. „Das möchten wir Ihnen auch zeigen – nicht nur anhand von Namen, sondern natürlich auch von Speisen. Wir haben nämlich drei Gastronomen oder Gastronominnen eingeladen, für das Essen anlässlich dieses inoffiziellen Austauschs zu sorgen“, kündigte Keitel für die individuelle Gesprächsrunde am Ende der Veranstaltung an.

Die Leiterin der Wirtschaftsförderung, Charlotte Zippe-Sommer, freute sich, dass sie noch die Möglichkeit für einen Austausch hatte. Denn sie wird für ein Jahr aus der Verwaltung ausscheiden und die ebenfalls anwesende Simone Wirth wird dann die Geschicke der Stadt Friedrichsdorf begleiten. „Die Wirtschaftsförderung muss den Mittelstand betrachten aber auch die innerstädtischen Betriebe wie Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungen“, so Zippe-Sommer. Trotz der unsicheren Zeiten habe es im vergangenen Jahr 169 komplette Neugründungen gegeben. Im Vergleich zum Vorjahr 2021, in dem 218 Neugründungen zu verzeichnen waren, sind dies circa 20 Prozent weniger. Meist waren es in den vergangenen Jahren um die 200.

Überdies erinnerte sie an die Einführung des Mehrwegpfandes in der Gastronomie und bei Lieferdiensten ab dem 1. Januar 2023, die neue Werbung auf den Fahrzeugen der Stadtwerke, den neuen „After Work“-Treffpunkt für Angestellte und das Jobportal. Zusätzlich sei ein neues ‚Corporate Design‘ entwickelt und ein neues Stadtmagazin auf den Weg gebracht worden. Und neben der Neugestaltung der Homepage wurde auch der Ausbau des Kabelnetzes unterstützt. Wichtig war ihr auch, auf das neue Gewerbegebiet hinzuweisen, bei dem noch 2,4 Hektar frei sind: „Viele Städte haben keine Gewerbeflächen mehr.“ Zudem ist für 2023 auch wieder eine Teilnahme an der Expo Real geplant, einer Messe für Immobilien und Investitionen.

Lars Plitt-Geissler vom Garten- und Tiefbauamt erläuterte die Schritte zu eine Straßensanierung anhand einer Ablaufplanung, beginnend mit der Erfassung von Straßenschäden und -zuständen und den Vergleich untereinander. Nach der Priorisierung werde die Infrastruktur erfasst. Gibt es beispielsweise Abwasserkanäle, dann müssen die zusätzlich festgestellten Sanierungskosten in das Investitionsprogramm einfließen. Danach wird ein Fachbüro mit der Feinplanung beauftragt und die Versorger, wie beispielsweise die Stadtwerke oder die Telekommunikationsfirmen über die geplanten Maßnahmen informiert. So soll gewährleistet werden, dass die Sanierungen miteinander kombiniert werden können. „Die erste Entwurfsplanung unter Berücksichtigung aller Versorger wird dann im Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Stadtentwicklung vorgestellt“, so Lars Plitt-Geissler.

Nach Berücksichtigung aller möglichen Änderungswünsche geht es anschließend in die Feinplanung. Bauabschnitte müssen definiert und Umleitungen sowie das Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung erstellt werden. Festgehalten wird jede einzelne Tätigkeit, damit es dann in die Ausschreibung für die ausführenden Firmen geht. Nach der Auftragsvergabe werden die Anlieger über den Zeitplan und die Sperrungen informiert. Dann kann es in die Bauphase gehen. Zukünftig werden diese Informationen auf der Homepage eingestellt, weil große Wohnungsunternehmen oft nur unzureichende Informationen weitergeben.

Schließlich erinnerte Stefano Fadda, Vorstand von ‚Aktives Friedrichsdorf‘, an die Aktion ‚Friedrichsdorf shoppt lokal‘, die auch 2023 weitergeführt werden soll. Auch die ‚Friedrichsdorfer Ausbildungstage‘ werden wieder stattfinden, diesmal am 5. Oktober 2023. „Mit 56 Ausstellern und 800 Schülern als Besucher, waren sie 2022 ein sehr erfolgreiches Event“, so Hans-Peter Neeb, Verantwortlicher bei ‚Aktives Friedrichsdorf e. V.‘.

Bevor es zum gastronomischen Austausch ging, ergriff Keitel noch einmal das Wort: „Wir freuen uns, dass wir drei neue Gastronomen und deren Speisen vorstellen können.“ Wasabi Sushi, ein japanisches Restaurant, und Momos Café mit nepalesischen Speisen, bieten nicht alltägliche Speisen. Beide sind auf der Hugenottenstraße zu finden. „Etwas ganz Besonderes hat sich tatsächlich durch die Coronazeit ergeben. Zwei junge Leute sind für das Dessert verantwortlich. Sie nannten sich das Straßencafé und sie haben es vielleicht mal kennengelernt, wenn sie in Corona Zeiten durch das Bottichtal gewandert sind“, erzählt Keitel. Dort haben sie für Furore gesorgt, indem sie auf einem Wiesengrundstück einen Tisch sowie eine fantastische Kaffeemaschine aufbauten und unglaublich leckere Angebote hatten – an diesem Tag im Unternehmenstreff. Dann ging es in den Austausch untereinander.