Start der Brut- und Setzzeit - Stadt ernennt Feldhüter
1. März 2023
Taunusstein (ut). Wie kommen wir zu mehr Rücksichtnahme in Feld, Wald und Flur – fragte die Stadt im vergangenen Jahr die Bürger:innen. In einem mehrstufigen Beteiligungsverfahren kamen einige Ideen zusammen, unter anderem der Einsatz von sogenannten Feldhütern. Jetzt wurden drei Mitarbeiter der Stadt dazu berufen.
Am 1. März beginnt die Brut- und Setzzeit: Ab dann dürfen keine Hecken mehr geschnitten oder Bäume gefällt werden. Wie in jedem Jahr appelliert die Stadt, insbesondere in dieser Zeit Hunde an die Leine zu nehmen, um Bodenbrüter oder Rehkitze nicht aufzuscheuchen und zu gefährden. „Der Frühling beginnt, ab jetzt werden unsere Feld- und Waldwege wieder vermehrt genutzt von Spaziergängern, Freizeitsportlern wie Jogger, Reiter oder Radfahrer, Hundebesitzern, aber auch Land- und Forstwirten“, so Bürgermeister Sandro Zehner. Rücksicht auf die anderen Nutzergruppen, aber auch gegenüber Wildtieren und der Natur seien dabei wichtig. Der Bürgerdialog dazu habe gezeigt: Oft sei nicht absichtliche Rücksichtslosigkeit, sondern Unwissenheit der Grund für fehlende Rücksicht.
Sensibilisieren und aufklären
Die Feldhüter, Marcus Kimpel, Norman Enk und Klaus Wagner, sollen hier sensibilisieren und aufklären. Alle drei sind bereits bei der Stadt angestellt und berufsbedingt viel auf den Taunussteiner Feld- und Waldwegen unterwegs. Sie sind künftig als Feldhüter durch Aufnäher an der Berufsbekleidung erkennbar. Die Feldhüter sind keine Ordnungspolizisten und sollen nicht sanktionieren, sondern suchen das Gespräch: Warum soll Hundekot auch auf Wiesen eingesammelt werden, warum besteht generelles Rauchverbot im Wald, wieso ist es wichtig, auf Feldwegen nicht zu parken? Sollten Nutzer:innen gegen geltende Gesetze verstoßen und nicht einsichtig sein, können die Feldhüter die Ordnungspolizei hinzuziehen.

Die Idee für die Feldhüter stammte aus dem Workshop des Beteiligungsverfahrens. Mehrere Teilnehmende berichteten von den Feldhütern oder Feldschützen (von Schutz), die es früher im ländlichen Raum gegeben habe. Die Stadt hat die Idee aufgegriffen und setzt sie als eine von mehreren Maßnahmen für mehr Rücksichtnahme mit der Ernennung der Feldhüter jetzt um.
Außerdem wurde im vergangenen Jahr bereits eine Rücksichtnahme-Kampagne gestartet, die in diesem Jahr fortgeführt wird: Auf allen rund 450 Mülleimern der Stadt wird es künftig Aufkleber mit unterschiedlichen Sprüchen geben, die an die gegenseitige Rücksichtnahme erinnern. Weitere Maßnahmen wie die Entwicklung weiterer Natur- und Wildtierlehrpfade mit Bürger:innen sowie den Ortsbeiräten sind bereits in Planung.

