Stärkung der Wirtschaft im ländlichen Raum - Start von Taunus Connect und Rheingau Connect
![](https://unser-taunus.de/wp-content/uploads/2023/02/Start-von-Taunus-Connect-und-Rheingau-Connect-20230209_143817-1024x577.jpg)
15. Februar 2023
Taunusstein (ut). Fachkräftemangel, hohe Pendlerquote und Wettbewerb um Mitarbeitende in der Metropolregion: Die StaTa GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Stadt Taunusstein, hat eine Regional-Plattform für die Region Rheingau-Taunus entwickelt, um die Unternehmen im ländlichen Raum zu vernetzen und zu stärken. Bereits neun Städte und Gemeinden und der Rheingau-Taunus-Kreis selbst sind zum Start als Partner dabei, ebenso mehrere Unternehmen sowie die BARMER Ersatzkasse.
Sechs Bausteine bilden das Fundament der Plattform unter www.taunus-connect.de beziehungsweise www.rheingau-connect.de: Lokale Jobs, Bündelung von Weiterbildungsangeboten, Überblick über freie Gewerbeflächen zur Standortentwicklung, Synergien im betrieblichen Gesundheitsmanagement für zum Teil kostenlose oder stark vergünstigte Fitness- und Ernährungsberatung, digitale Marketing-Möglichkeiten sowie eine Übersicht zu Verwaltungsleistungen. Ziel ist es, insbesondere kleineren Unternehmen damit eine einfache, kostengünstige und zentrale Plattform zu bieten, um sich im Wettbewerb mit den großen Städten der Umgebung besser als Arbeitgeber positionieren zu können.
Attraktive Jobs vor Ort zur Reduktion der Pendlerverkehre
Die Stadt und die StaTa haben dabei zusätzliche Effekte im Blick: „Wir haben ein hohes Pendleraufkommen von Taunusstein, aber auch aus der gesamten Untertaunusregion über die B 275, nach Wiesbaden und die Metropolregion Rhein-Main“, so Bürgermeister Sandro Zehner. „Der Verkehr belastet die Menschen in Taunusstein insbesondere in den Morgen- und Abendstunden massiv, es kommt regelmäßig zu Staus. Nicht nur aus diesem Grund brauchen wir eine starke lokale Wirtschaft mit attraktiven Jobs vor Ort und wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen.“
Laut Pendleratlas der Bundesagentur für Arbeit pendelten 2021 über 62 Prozent der Arbeitnehmer:innen aus dem Kreisgebiet heraus. Der Großteil davon nach Wiesbaden.
Zwei Portale, eine Plattform
Der Rheingau und der Untertaunus erhalten jeweils ein eigenes Portal, die via Schnittstelle verknüpft sind. Über entsprechende Filtereinstellungen lassen sich damit jeweils Jobs oder Weiterbildungsangebote und Co. in der gesamten Region finden.
Als Projekt der öffentlichen Hand soll die Plattform Taunus und Rheingau Connect auch Städte und Gemeinden unterstützen. Bereits Kooperationspartner sind neben Taunusstein auch Bad Schwalbach, Heidenrod und Hünstetten für Taunus Connect sowie Oestrich-Winkel, Lorch, Walluf und Eltville und der Rheingau-Taunus-Kreis selbst.
„Die Stärkung des ländlichen Raums ist eines meiner vorrangigen Ziele als Digitalministerin. Denn wir wollen gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Interkommunale Zusammenarbeit ist hierbei ein wichtiger Aspekt, um Belastungen und Anforderungen gemeinsam zu bewältigen, um die Kommunen zukunftsfähig aufzustellen“, sagt Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.
Synergien und Wettbewerbsvorteil speziell für kleinere Unternehmen
Wenn eine Kommune Mitglied wird, kann sie selbst offene Stellen einstellen. Aber auch die Unternehmen aus dieser Stadt oder Gemeinde profitieren von der Mitgliedschaft und erhalten einen Rabatt. Statt 59,95 Euro monatlich, zahlen die Gewerbetreibenden aus Partnerkommunen nur 49,95 Euro. „Das Preismodell in Kombination mit der gezielten regionalen Ansprache ist eines der Hauptvorteile der Plattform gegenüber anderen Anbietern“, erklärt Robert Rustler, Geschäftsführer der StaTa GmbH, wo neben der Standortentwicklung und dem Stadtmarketing auch die Wirtschaftsförderung der Stadt angesiedelt sind.
„Wir wollen gezielt kleineren Unternehmen in Taunusstein und den Nachbarkommunen die Möglichkeit bieten, ihre Jobs zu bezahlbaren Preisen in der Region auszuschreiben. Durch die Bündelung der verschiedenen Angebote in Sachen Gesundheit oder Weiterbildung auf der Plattform, können auch lokale Handwerksbetriebe, Einzelhändler oder Gewerbetreibende attraktive Rahmenbedingungen für Mitarbeitende anbieten“, so Rustler.
Job-Modul als Ukraine-Connect bereits erfolgreich
Nicht nur die Synergieeffekte sind für die Kommunen und Unternehmen wichtig: Das Portal bietet vielfältige und innovative Möglichkeiten der Präsentation. Beispielsweise kann per Haken eine Videobewerbung zugelassen werden. Im sogenannten „Schaufenster“-Modul können Unternehmen sich und ihre Produkte präsentieren. Die gesamte Plattform wurde im Auftrag der StaTa GmbH durch die Zircl GmbH programmiert und spezifisch auf die Bedarfe von Unternehmen sowie Städten und Gemeinden angepasst.
Den ersten Praxistest hatte ein Teil der Plattform bereits erfolgreich absolviert: Im April des vergangenen Jahres war kurzfristig und mit viel ehrenamtlichen Engagement von Seiten der Programmierer das Modul des Job-Portals unter www.ukraine.taunus-connect.de veröffentlicht worden. In kürzester Zeit hatten zahlreiche Unternehmen aus der ganzen Region Stellen auf der mehrsprachigen Plattform eingestellt und in vielen Fällen auch Stellen mit Geflüchteten aus der Ukraine oder anderen Ländern besetzen können.
Die Plattform ist in dieser Form bundesweit einzigartig. Bereits mehrere Kommunen aus ganz Deutschland haben Interesse an der Plattform für ihre eigene Region bekundet.