Studienprojekt zur Rheingauer Straße

Zu Stoßzeiten ist der Verkehr in der Rheingauer Straße mehr blockiert als in Bewegung: Die Stadt Eltville am Rhein startet zusammen mit der Frankfurt University of Applied Sciences deshalb jetzt ein Studienprojekt. - Foto: Stadt Eltville

26. April 2022

Eltville (ut). Die Straßen in der Altstadt der Eltviller Kernstadt sind eng. Derzeit bewegen sich viel zu viele Fahrzeuge durch die enge Rheingauer Straße, weil sie trotz vorhandener Umgehung immer noch als Durchgangsstraße genutzt wird. Besonders dann, wenn Lieferverkehr am Rand der Straße hält, Radfahrer sich dazwischen schlängeln, Fußgänger kreuzen und sich auch noch die Busse durchquetschen wollen, wird jedem klar, dass von Mobilität nicht mehr die Rede sein kann: Der Verkehr ist zu Stoßzeiten mehr blockiert als in Bewegung. Hinzu kommen die Lärm- und Abgasbelastungen für die Anwohner.

Die Stadtverwaltung hat sich eine multifunktionale und lebendige Innenstadt zum Ziel gesetzt. Eine Innenstadt, in der sich alle gerne aufhalten. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet die Stadt mit der Frankfurt University of Applied Scienes (UAS) und Petra Schäfer zusammen. Sie ist Professorin für Verkehrsplanung. „Denn letztendlich dreht sich alles um den Verkehr“, erklärt Bürgermeister Patrick Kunkel.

Im Sommersemester erheben Studierende der Frankfurt UAS mehrere Schlüsselfaktoren – und zwar sowohl an den zwei Sperrwochenenden als auch an zwei Wochenenden, an denen der Verkehr normal läuft: Sie zählen den fließenden Verkehr. Außerdem erhebenden sie den ruhenden Verkehr und nehmen an den Sperrwochenenden Umfragen vor – unter den Geschäftsleuten, den Fußgängern und Radfahrenden.

Zwei Sperrwochenenden

Die konkrete Zeitplanung sieht vor, dass die Rheingauer Straße an den beiden Wochenenden 28. und 29. Mai und 4., 5. und 6. Juni 2022 gesperrt wird. Am ersten Juniwochenende lädt Eltville zu den Rosentagen ein. Hier wäre die Rheingauer Straße ohnehin gesperrt worden. Diese Sperrung wird auch am Pfingstmontag noch aufrechterhalten.

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung präsentieren die Studierenden zum Abschluss des Semesters im Juli dem Magistrat und legen ihren Abschlussbericht allen städtischen Gremienmitgliedern vor. „Mit den Ergebnissen können wir dann an die weiteren Verkehrsplanungen gehen“, erläutert Erster Stadtrat und Verkehrsdezernent Hans-Walter Pnischeck. Im Hintergrund arbeitet das Team der Stadt bereits an Plänen für ein Mobilitätszentrum am Schwimmbad. – Hier soll der überörtliche Verkehr Fahrzeuge abstellen und auf andere Verkehrsmittel umsteigen können.

„Wir wollen mehr Möglichkeiten in die Innenstadt bringen“, erklärt Bürgermeister Kunkel. Es sollen im öffentlichen Raum mehr Begegnungs- und Aufenthaltsräume sowie Pop-Up-Spielflächen, Bürgerprojekte und Außenbewirtschaftung entstehen. „Ein Weniger an Verkehr bedeutet einen Mehrwert für die Belebung der Innenstadt“, so Kunkel, „und davon profitieren letztlich alle, auch die Geschäftsleute.“