300 Bäume sind gesetzt

Jetzt wächst und gedeiht auch der Herzenswald II

Von Petra Pfeifer, 14. April 2022

Schmitten. Das Procedere der Pflanzaktion „Herzenswald“ ist mittlerweile bestens aufeinander abgestimmt: Initiatorin Brigitta Brüning-Bibo führt die Namenslisten und gibt den Baumpaten die jeweiligen, mit Nummern versehenen Holzherzen samt Kabelbinder zur Befestigung. Daneben ist die Ausgabe der Bäume installiert, noch ein paar Schritte weiter gibt es Holzstäbe samt hölzerne Wildschutzgitter: „Die sind günstiger als die Vorrichtungen mit Maschendrahtzaun, die Montage ist nicht so zeitaufwendig und außerdem verrotten sie mit der Zeit“, erläutert Brigitta Brüning-Bibo, der es wichtig ist, dass es bei den 50 Euro pro Baum bleiben kann.

Danach kann sich jeder selbst aussuchen, welchen der markierten Standorte er wählt, um seinen „Herzensbaum“ zu pflanzen. „Das Pflanzloch sollte aber so tief sein, dass die Wurzeln gerade nach unten gehen und nicht abgeknickt werden“, bekommen die Akteure noch mit auf den Weg. Auch, dass sie etwas von der bereitgestellten Pflanzerde unter den ausgehobenen Boden mischen sollten. Am besten im Verhältnis 50:50. Die Anlässe, aus denen die Bäume gepflanzt werden, sind auch bei den Teilnehmern dieser Pflanzaktion ganz unterschiedlich: „Jubiläum, Geburtstage oder Jahrestage“, zählt Brigitta Brüning-Bibo auf. Im vergangenen November erst hätten sie einen Wildapfel für „Frieden in der Welt“ gesetzt. Er trägt die Nummer 631. Die Oberreifenberger Feuerwehr wiederum, die auch dieses Mal wieder für die leibliche Versorgung zuständig ist, habe zum Beispiel einen Baum zur Erinnerung an einen verstorbenen Kameraden gesetzt. Manch einer begrüßt auch einen Neubürger mit Wildkirsche, Esskastanie oder Walnuss.

Alesia ist jetzt stolze 1,5 Jahre alt und mit von der Partie als Papa Dario zusammen mit anderen Familienangehörigen einer Wildbirne „Starthilfe“ gibt. „Ich habe sie ihr zur Taufe geschenkt“, verrät er, während die Kleine schon mal die Höhe des Loches prüft, indem sie sich hineinstellt. Lachend fügt er hinzu: „Es ist eine Williams Wildbirne.“ Es ist übrigens nicht der erste Baum, den die Familie pflanzt: „Am Galgenberg haben wir schon einen für den Urgroßonkel von Alesia eingebuddelt.“

Etwas weiter sind Tim und Riccarda dabei, ebenfalls ein Pflanzloch für einen Wildapfel auszuheben: „Wir haben ihn zur Hochzeit geschenkt bekommen.“ Am 20. August des vergangenen Jahres habe sie stattgefunden.

Und so herrscht reges Treiben im Herzenswald II auf der gerodeten Fläche zwischen Arnoldshain und Hegewiese – Ecke Rauecksweg und Grabenwiesenweg. Kein Wunder: „Bei dieser Aktion werden allein an diesem Tag 300 Bäume gesetzt“, so Brigitta Brüning-Bibo. In Anbetracht des ungebrochenen Interesse ist es also überaus begrüßenswert, dass es neben dem Galgenberg, auf dem das Projekt im vergangenen Jahr seinen Anfang nahm, eine weitere Fläche gibt: „Das erste Areal ist mit 70 Bäumen so gut wie voll.“ Nur einen Wermutstropfen hat es drumherum gegeben. „Das Schild, auf dem das Projekt erläutert wird, wurde in der Nacht nach seiner Installation umgetreten“, berichtet Brigitta Brüning-Bibo.

Der Herzenswald ist übrigens ein Projekt der Feldberginitiative e. V.