Neuerwerbung der Stiftung Kronberger Malerkolonie

„Landschaft bei Amalfi“ von Carl Morgenstern

„Landschaft bei Amalfi“ von Carl Morgenstern. - Foto: Museum Künstlerkolonie

28. März 2022

Kronberg (ut). Die Dauerausstellung im Erdgeschoss im Museum Kronberger Malerkolonie bietet den Besucher:innen einen neuen Blickfang: Zwischen Friedrich Ernst Morgensterns Ansicht von Frankfurt und einer Neuerwerbung von Otto Scholderer zieht das leuchtende Licht der Abendstimmung in der „Landschaft bei Amalfi“ von Carl Morgenstern (Frankfurt 1811 – 1893, Vater von Friedrich Ernst Morgenstern) die Blicke der Besucher:innen an. Im Bildvordergrund treiben zwei einfache Fischerboote mit ausgespannten Fischernetzen im leuchtend blauen Wasser zwischen den Wellen, die das gelbe Licht der untergehenden Sonne einfangen. In einem der Boote sitzt ein Fischer und holt das Netz aus dem Wasser. Sein Blick führt in die Ferne an zwei großen Segelbooten vorbei, die sich vor dem gelb leuchtenden Himmel subtil abzeichnen und das Gold-Braun der gegenüberliegenden Felsenküste mit ihrer steinernen Architektur reflektieren. Mit dem warmen Licht Italiens und dem Blick in die Ferne spiegelt die Abendstimmung romantisch verklärte Sehnsucht wider und positioniert sich in der Kunst der Romantik.

Morgensterns Bild entstand um 1860 während einer Italienreise als er auf dem Höhepunkt seines Ruhmes angelangt war. Seine erste künstlerische Ausbildung erfolgte durch den Vater Johann Friedrich Morgenstern und durch die Schulung an holländischen Vorbildern, von denen er sich nach seiner ersten Italienreise von 1834 bis 1837 löste. In der Tradition seiner Vorfahren verschrieb er sich der Darstellung der italienischen Landschaft, die ihn maßgeblich in Motivik, Lichteffekten und intensiver Farbigkeit beeinflusste. Er war mit vielen Kronberger Malern, u.a. mit Jakob Fürchtegott Dielmann oder Richard Fresenius, befreundet.

„Die Amalfiküste“ konnte dank einer privaten Spende einer Bad Homburgerin erworben werden. Spenden wie diese ermöglichen dem Museum eine gezielte Erweiterung und Aufwertung der Kunstsammlung der Stiftung Kronberger Malerkolonie, wodurch sich das Museum Kronberger Malerkolonie kontinuierlich in die Szene international relevanter, kompetitiver und institutioneller Kunstsammlungen katapultiert. Die Stiftung freut sich über weitere Spenden, die die Relevanz und Attraktivität des Museums und damit auch der Stadt Kronbergs konstant fördern.

Neuerwerbungen bilden Verbindungen zu neuen Themen und erweitern Netzwerke innerhalb der Kunst- und Kulturlandschaft. So bietet Carl Morgensterns „Landschaft bei Amalfi“ eine Verbindung zur italienischen Kunst und einen Vorgeschmack auf die Sonderausstellung „Zauberhaftes Capri“, die in Kooperation mit der Gemäldegalerie Dachau vom 2. April bis 25. Juni 2023 im Museum Kronberger Malerkolonie in Kronberg gezeigt wird. Die Ausstellung wird eine repräsentative Auswahl an Gemälden und Graphiken zeigen, die auf eine ganz besondere Italienische Reise einladen.