Ein Platz zum Verweilen

Ein Versuch für mehr Aufenthaltsqualität am Kiliansring

Wo heute noch Autos die Sicht auf die historische Stadtmauer versperren, könnten in Zukunft Eltviller:innen an heißen Sommertagen im wohltuenden Schatten von Bäumen entspannen. - Foto: Stadt Eltville

5. März 2022

Eltville (ut). Wie wäre es, am Kiliansring einen Platz zum angenehmen Verweilen zu haben? Vor der historischen Stadtmauer sitzen Eltviller:innen an heißen Sommertagen im wohltuenden Schatten von Bäumen, daneben sprudelt kühles Nass aus einer Wasserstelle, in der Kinder quietschen und spielen. Irgendwo gibt es Eis. – Eine Utopie?

„Wir wollen diese Möglichkeit für zwei Tage Wirklichkeit werden lassen“, beschreibt Bürgermeister Patrick Kunkel die Absicht hinter dem Versuch und berichtet: „Wir überlegen innerhalb der Stadtverwaltung schon lange, wie wir die Stadt in die Zukunft führen und krisenfest machen können – auch was die Folgen des Klimawandels angeht.“ Und es wäre am Kiliansring so einfach, die Autos auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf das Parkdeck zu stellen. „Dadurch gewännen wir einen völlig neuen Platz, in dem wir den öffentlichen Raum in Wert setzten!“, betont Kunkel.

Die Stadt Eltville am Rhein startet im kommenden Frühsommer diesen Versuch und sperrt an einem Wochenende den Parkplatz am Kiliansring für Autos. – Menschen sind dagegen ausdrücklich willkommen! Begleitet werden die Aktionstage am 18. und 19. Juni 2022 von einem Projekt in den Kindertagesstätten. Die Kinder gestalten ab März kleine Gärten in Holzkisten, die sie an den Aktionstagen auf den Kiliansring mitbringen – und schon bekommen alle eine Ahnung davon, wie es auf dem Platz aussehen könnte!

Nämlich grün und bunt: Die Kinder bauen mit ihren Kisten einen mobilen Garten auf und alle Besucher:innen gewinnen einen Eindruck davon, wie der graue, trostlose Platz ohne Autos wirken könnte. Auf einmal hätte man Areal, neue Bäume für das Klima in der Stadt zu pflanzen und die Menschen gewännen einen neuen Ort zum Verweilen: Um einen Kaffee oder Wein zu genießen, für Begegnungen, um zu spielen, um sich im Wasser die Füße abzukühlen, um kurz auf einer Bank zu entspannen und den Blick auf die historische Stadtmauer und die Rosen schweifen zu lassen.

Durch den mobilen Garten der Kinder erleben die Besucher:innen der Aktionstage mit allen Sinnen, welchen Mehrwert das Ganze für sie persönlich hätte. „Wir möchten unsere Idee von Stadtentwicklung in der Nach-Corona-Zeit vorstellen und alle Gäste an den Aktionstagen nach ihrer Meinung fragen“, kündigt Eltvilles Bürgermeister an. Es geht dabei um Lebensqualität, Vielfalt und ein positives Miteinander. Patrick Kunkel: „Denn eines haben wir während der Pandemie gelernt: Der öffentliche Raum ist für Begegnungen an frischer Luft unendlich wertvoll!“