Wenn das Herz stehen bleibt

Hochtaunus-Kliniken als „Cardiac Arrest Center“ ausgewiesen

3. März 2022

Bad Homburg (ut). Es kann jeden treffen: Bei der Fußball-Europameisterschaft  im vergangenen Jahr brach der dänische Spieler Christian Eriksen vor laufenden Kameras auf dem Spielfeld zusammen. Diagnose: Herzstillstand. Mehr als 60.000 Menschen erleiden nach Angaben des Bundesgesundministeriums in Deutschland jedes Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses.

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Neben der schnellen Wiederbelebung an Ort und Stelle ist die Weiterbehandlung in einer spezialisierten Klinik das A und O für die Überlebenschancen. Die  Hochtaunus-Kliniken sind eine solche Anlaufstelle und wurden jetzt erfolgreich als „Cardiac Arrest Center“ zertifiziert. Damit erfüllt das Krankenhaus am Standort Bad Homburg die höchsten Qualitätsanforderungen bei der Behandlung von Patient:innen mit Herz-Kreislauf-Stillstand.

Im Cardiac Arrest Center arbeiten Spezialisten der Kardiologie, Neurologie, Anästhesie, Herz-, Gefäß-, Neuro- und Unfallchirurgie sowie Notfall- und Intensivmediziner zusammen. „Wir freuen uns sehr über die Zertifizierung und sehen das als Bestätigung unserer Arbeit“, sagt Dr. med. Cornelius Gurlitt, Chefarzt des Notfallaufnahmezentrums an den Hochtaunus-Kliniken.

Um vom Deutschen Rat für Wiederbelebung als Cardiac Arrest Center zertifiziert zu werden, müssen umfangreiche Voraussetzungen erfüllt sein: „Wir mussten minutiös nachweisen, dass wir zu jeder Tages- und Nachtzeit eine optimale Versorgung unserer Patienten durch ein interdisziplinäres Spezialistenteam gewährleisten können“, sagt Dr. med. Zaber Khochfar, Leiter des Cardiac Arrest Centers und Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie der Hochtaunus-Kliniken.

Die Kriterien für die Zertifizierung wurden von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung (DGK) und der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin (DGIIN) gemeinsam entwickelt.

Voraussetzung für eine Zertifizierung ist zum Beispiel auch, dass die Patienten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand ärztlich und pflegerisch nach standardisierten Prozessen und Verfahren versorgt werden. Das spart Zeit – ein entscheidender Faktor im Notfall – und steigert die Patientensicherheit. Dafür muss in der Klinik eine besondere Struktur vorhanden sein. Dazu gehören zum Beispiel eine geeignete Notaufnahme, ein Herzkatheterlabor und die permanente Verfügbarkeit eines Platzes auf der Intensivstation mit Nachweis einer fachintensivmedizinischen Betreuung. „Alle Mitarbeiter sind speziell geschult, und alle beteiligten Disziplinen sind rund um die Uhr verfügbar“, sagt Dr. med. Khochfar und fügt an: „Die Zertifizierung ist auch eine klare Entscheidungshilfe für Rettungsdienste, erfolgreich reanimierte Patienten gezielt in eine Klinik mit Cardiac Arrest Center zu bringen. Für die Patienten ist es ganz entscheidend, dass sie schnell in Krankenhäuser gebracht werden, die höchste Qualitätsanforderungen erfüllen.“  Auch in Corona-Zeiten würden Patienten mit akuten Problemen schnell und sicher im Bad Homburger Krankenhaus versorgt.