Neue Tafel informiert über das Häuschen Bärengasse 17

Die Stifter der Tafel, Gudrun und Dr. Dietmar Kemmann, mit Renate Hofmann von der Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt e.V. - Foto: Stadt Hofheim

16. Februar 2022

Hofheim (ut). Die Beschilderung historischer Gebäude in der Hofheimer Altstadt geht weiter: Seit kurzem informiert eine Tafel über das Domizil der Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt e.V. in der Bärengasse 17, das nun in einer Reihe mit Kellereigebäude, Hexenturm und Wasserschloss steht. Gestiftet wurde die Tafel von Dr. Dietmar und Gudrun Kemmann, die sich seit Jahrzehnten aktiv in der Bürgervereinigung engagieren.

Die Infotafel am Häuschen Bärengasse 17. – Foto: Stadt Hofheim

Das kleine Häuschen wurde 1818 errichtet, und der Grundriss sowie die Bauweise sind typisch für ein bescheidenes Wohnhaus einfacher Leute aus dieser Zeit. Die Fachwerkkonstruktion ist einfach und ohne jeden Schmuck. Es steht damit in klarem Kontrast zum benachbarten herrschaftlichen Kellereigebäude. Der Grundriss zeigt in der Mitte Eingang, Flur mit Treppe und Küche, rechts und links je einen Raum. Im Obergeschoss findet sich der gleiche Grundriss.

Alte Adressbücher belegen, dass das Haus in der Bärengasse ständig von zwei Familien bewohnt wurde, bei einer nutzbaren Fläche von nur etwa 35 Quadratmetern je Geschoss. Die spärliche Kammer im Dachgeschoss war vermietet.

Das Haus ist Teil des Kulturdenkmals Hofheimer Altstadt und seit 1996 im Eigentum der Stadt. Seitdem setzte sich die Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt für den Erhalt und die Sanierung dieses stadtgeschichtlich interessanten Gebäudes ein. Im Jahr 2014 überließ die Stadt der Bürgervereinigung das Gebäude zur Sanierung und Nutzung für 30 Jahre. In ehrenamtlicher Arbeit der Vereinsmitglieder, finanziert mit Eigenmitteln und Spenden, wurden das Dach neu gedeckt, schadhafte Balken ausgetauscht und lose Felder im Fachwerk vermauert. Das Konstruktionsfachwerk verschwand, den Forderungen des Denkmalschutzes entsprechend, wieder unter einem Außenputz. Anschließend erfolgte der Innenausbau. Das Häuschen ist jährlich am Tag des offenen Denkmals für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die drei Altstadttafeln, die Ende des vergangenen Jahres mutwillig zerstört wurden, sind ebenfalls ersetzt. Die Tafeln zum ehemaligen Schulhaus und zum ehemaligen Wohnhaus des Kurmainzer Hofguts in der Burgstraße sowie zur Mauer des historischen Kellereihofs am Ludwig-Meidner-Platz sind wieder an ihren bisherigen Standorten zu finden.

Seit dem Jahr 2010 informieren Bild- und Texttafeln über die Bau- und Nutzungsgeschichte vieler Gebäude in der Hofheimer Altstadt. Das Projekt ist eine Kooperation des Stadtarchivs und des Historischen Arbeitskreises der Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt e.V. Zu den Stiftern der Tafeln gehören zahlreiche Hofheimer Unternehmen und Vereine, aber auch am Erhalt und der Erforschung der Altstadt interessierte Bürger:innen.