Neue Heimat für Orlens Amphibien
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6. Februar 2022
Taunusstein (ut). Ab Montag, 7. Februar, werden nordöstlich von Orlen, in der Senke „Im Sauern“, vier neue Laichgewässer für Erdkröten, Teichmolche und andere Amphibien angelegt. Die Anlage der dann insgesamt fünf neuen Gewässer soll verhindern, dass jedes Jahr zur Wanderzeit zahlreiche Tiere auf der Kreisstraße ihr Leben lassen.
Seit über 20 Jahren wird die schwierige Situation der Amphibien in Orlen immer wieder diskutiert, da diese auf dem Weg zu Ihrem Laichgewässer die Straße von Orlen zum Kastell Zugmantel queren müssen. Jedes Frühjahr sorgen der Taunussteiner Revierförster Hartmut Schneider und seine freiwilligen Helfer dafür, dass so viele Kröten und Molche wie möglich über die Straße getragen werden. Doch immer wieder umgehen Tiere den Schutzzaun und machen sich selbst auf den gefährlichen Weg über die Straße – und riskieren dabei ihr Leben.
Neue Laichgewässer nördlich der K699
Da die Tiere zum großen Teil im nördlich der Kreisstraße K699 gelegenen Wald leben, werden nun ebenfalls nördlich der Straße neue Laichgewässer geschaffen. In der Senke „Im Sauern“ im Faltersbachtal wurde bereits im letzten Winter ein „Probeteich“ angelegt, um zu prüfen, ob genug Wasser vorhanden ist. Das Experiment ist geglückt und deshalb starten jetzt die Baggerarbeiten, um vier weitere kleine Teiche zu graben. Mit dem Schreitbagger, der schon bei den Renaturierungen der Aar verwendet wurde, werden kleine Teiche gegraben, die sich in den kommenden Jahren zur Heimat der Amphibien entwickeln sollen.
Drei Vorteile der kleinen Teiche
Die kleinen Teiche haben im Vergleich zu einem großen Teich drei Vorteile: Sie fügen sich perfekt in die Landschaft ein und passen zum Landschaftsbild, sie trocknen im Hochsommer vielleicht sogar mal aus und bleiben so fischfrei (Fische fressen gerne Amphibienlaich) und sollte ein Teich schon im Frühjahr trockenfallen, bleiben den Tieren noch die anderen Teiche.
Da insbesondere die Erdkröten sehr ortstreue Tiere sind und immer wieder an ihren Geburtsteich zurückkehren, wird es einige Zeit und einige Mühe brauchen, um die Tiere an die neuen Teiche zu gewöhnen. In einigen Jahren jedoch sollte sich „Im Sauern“ eine neue Population aufgebaut haben, die sich nicht mehr jedes Jahr auf den gefährlichen Weg über die Straße machen muss.