Die Fertigstellung des Quartiers ist für April 2023 geplant

Der Grundstein für bezahlbaren Wohnraum in Usingen ist gelegt

Von Petra Pfeifer, 1. Februar 2022

Hochtaunuskreis. Rund vier Monate sind vergangen, seit die Abrissarbeiten des alten Krankenhauses in Usingen begonnen haben. Mittlerweile wurden sie planmäßig abgeschlossen und die Wohnungsbau GmbH Hochtaunuskreis hat an Ort und Stelle mit den ersten Bauarbeiten für den Neubau von 56 bezahlbaren Wohnungen beginnen können. Ein guter Zeitpunkt, symbolisch den Grundstein in das Fundament einzusetzen und somit auch den offiziellen Startschuss für die entscheidenden Bauarbeiten in der Hattsteiner Alle zu geben.

Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Krebs freute sich, aus diesem Anlass unter den Gästen Usingens Bürgermeister Steffen Wernard und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Christoph Holzbach, Karsten Valentin, Geschäftsführer der Wohnungsbau GmbH, Günter Horn, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Horn GmbH, sowie Vertreter des Kreistags begrüßen zu können. „Der Landkreis fühlt sich sehr verpflichtet in Bezug auf den gemeinnützigen Wohnungsbau auch im Usinger Land Akzente zu setzen“, versicherte Krebs und führte in Bezug auf das neu entstehende Quartier weiter aus: „Wir freuen uns, dass hier in Zusammenarbeit mit allen am Bau Beteiligten dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum entsteht.“ Insgesamt 13 Millionen werde die Wohnungsbau hierfür bei diesem Projekt investieren.

„Mein Dank geht an die politischen Mehrheiten, die das hier möglich gemacht hat, statt das Grundstück meistbietend an einen Investor zu veräußern“, so Steffen Wernard in seiner Begrüßung. Schließlich handele es sich bei Usingen um ein attraktives Mittelzentrum, das, wenn die S-Bahn komme, hervorragend aufgestellt sei. Der Rathauschef bedankte sich auch beim Projektträger Horn, der stets für einen reibungslosen Ablauf sorge.

Karsten Valentin ist seit einem Jahr hauptamtlicher Geschäftsführer der Wohnungsbau GmbH: „Doch ich durfte die Verträge mit entwickeln.“ Für ihn und seine Kollegen sei diese Baustelle etwas Besonderes, da sie sich nur wenige hundert Meter entfernt zum Firmensitz befinde. Darüber hinaus sei er zuvor technischer Leiter des Krankenhauses gewesen und habe bei der Entstehung von dessen Neubau mitgewirkt. Die Gebäude selbst würden terrassenförmig angelegt und hätten alle einen Blick auf den Feldberg.

„Der Rohbau soll Ende dieses Jahres fertig sein“, kündigte Günter Horn ab. Ab April 2023 solle der Bezug möglich sein. „Aktuell sind wir im Zeitplan, doch die Materialbeschaffung – zum Beispiel bei der Betonversorung – ist jedoch wegen Corona schwierig geworden“, setzte er vorsichtig hinzu.

Dann war wieder die Reihe an Karsten Valentin. Er entnahm der Mappe, die Steffen Wernard hielt, sowohl eine Einladung zu dieser Grundsteinlegung, die tagesaktuellen Ausgaben diverser Zeitungen, um alles gerollt in eine Kupferkapsel zu geben. Zu guter Letzt schickte er noch einen Beutel mit Hartgeld hinterher. Polier wiederum griff zu einer Silikon-Spritze, um den Rand des Kupferrohrs mit deren Inhalt zu versehen und … setzte schließlich den Deckel darauf. So verschlossen kam die Kapsel in das vorbereitete Viereck im Boden, das bereits zur Hälfte mit Beton gefüllt war und Landrat Ulrich Krebs, Karsten Valentin und Steffen Wernard waren die ersten, die zur Schaufel griffen, um das Lock weiter zu verfüllen, auf dem später eine Stele angebracht werden soll, die an das alte Krankenhaus erinnern wird.

Wohnen in der Hattsteiner Allee

In dem Quartier werden Wohneinheiten von ein bis vier Zimmern zwischen 44 bis 92 Quadratmetern entstehen, die alle barrierefreie zugänglich und zum Teil sogar rollstuhlgerecht sein wird. Alles in allem ist ein Gebäudekomplex entwickelt worden, der sich in drei Baugruppen mit jeweils unterschiedlichen Gebäudearten gliedert. Die zwei Häusergruppen an der Hattsteiner Allee bilden zusammen zwei große Wohnhofstrukturen. Bedingt durch die Geländetopographie werden die einzelnen Häuser mit unterschiedlich hohen Stockwerken gebaut.

Die entstehenden Wohnhöfe dienen der Erschließung und vereinfachen die Orientierung innerhalb des Quartiers. Sie sind gleichzeitig sozialer Treffpunkt für die Bewohner, bieten Spiel- und Begegnungsflächen und werden durch großzügige Pflanz- und Gartenflächen sowie zahlreiche Baumpflanzungen einladend gestaltet. Darüber hinaus sorgen sie für eine optimale Belichtung jeder einzelnen Wohnung

Die Häuser wurden von dem Architekturbüro Monogruen im KFW 55ee Standard entwickelt – mit modernsten Anforderungen an den Wohnungszuschnitt mit hocheffizienter Energieerzeugung.

Die Vermietung obliegt der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft GmbH Hochtaunuskreis – https://www.wohnungsbau-usingen.de/. Ursprünglich sollte gemäß des Beschlusses des Kreistags die Miete pro Quadratmeter 8 Euro betragen. „Es gab jedoch im Laufe der zurückliegenden Monate eine Baukostensteigerung“, so Karsten Valentin. Auch der Baupreisindex sei immens gestiegen, daher musste der Mietpreis auf 8,60 Euro/Quadratmeter erhöht werden.