19. Taunussteiner Römermarkt

20 Jahre Welterbe am Obergermanischen Limes

Impression vom Fest. - Foto: Dirk Augustini/Zugmantel Kohorte

14. Oktober 2025

Taunusstein (ut). Am Freitag, 3. Oktober, konnten die Besucher:innen am Limesturm bei Taunusstein-Orlen erleben, was vor rund 2.000 Jahren Alltag am römischen Kastell Zugmantel war. Ein Markttag mit römischem und germanischem Handwerk wie z.B. Wollverarbeitung, Knochenschnitzen, Silberschmuckherstellung Lederverarbeitung, Honig vom Feinsten, Glasperlen und natürlich Limes-Soldaten, die im römischen Heer ihren Dienst versehen und an diesem Feiertag friedlich gestimmt denen, die höflich fragten, Rede und Antwort standen.

Impression vom Fest. – Foto: Dirk Augustini/Zugmantel Kohorte

Während die Marktbesucher ihren Hunger am Stand der Theatergruppe „Wundertüte“ stillen konnten, wurden die Soldaten, Handwerker:innen und Händler mit deftigem römischen Linseneintopf verköstigt, der für alle Besucher sichtbar über offenem Feuer zubereitet wurde. „Wir sorgen für unsere Leute“, versicherte der Zenturio Ursus Treverus, im zivilen Leben Organisator und Kopf der Interessengemeinschaft „Zugmantel-Kohorte“, Dirk Augustini.

Zum ersten Mal dabei war die Glasdesignerin Gabriele Darga, die vor den Augen der Interessierten Glasperlen herstellte. In der Auslage waren die historischen Vorlagen zu sehen: mehrfarbige Perlen, mal mit Augen, mal mit gezogenen Mustern.

Beim Silberschmied wiederum wurden nicht nur historische Silberschmuckstücke hergestellt, sondern es gab auch eine Kinderaktion rund ums Leder. Auf runden Lederstücken konnten Kinder mit etwas Geschick ein Muster einschlagen; der so punzierte Lederschmuck kam dann in die Tasche, um beim Knochenschnitzer noch einen Anhänger aus Bein fein zu feilen. Mit einem Lederband versehen wurde das selbst hergestellte „Meisterstück“ zum neuen Halsschmuck.

Stark nachgefragt war auch wieder die Bogenbahn. Beim Bogenschießen mit historischen römischen Bögen und echten Holzpfeilen übten jung und alt ihre Geschicklichkeit und am Holzspielzeugstand wurde mancher noch zum stolzen Besitzer eines römischen Schildes oder Schwertes.

Impression vom Fest. – Foto: Dirk Augustini/Zugmantel Kohorte

Wer als Kind erst einmal ausprobieren wollte, wie es sich anfühlt ein Kettenhemd zu tragen oder germanisch „gewandet“ Schild und Schwert zu tragen, hatte auch dazu Gelegenheit. Ebenso wie Ältere, die vor dem Tisch mit römischen militärischen Ausrüstungsgegenständen wie verschiedene Helmtypen, Marschgepäck und Waffen kundig Auskunft bekamen. Wer mehr zur eigenen Geschichte erfahren wollte, der nahm beim Runenlegenden Germanen auf einem Schaffell Platz.

Viele blieben aber erst einmal an der Mehlmühle, die so wie einst mit Hand betrieben wurde, stehen und manche trauten sich ein paar Runden Körner mahlen zu. Wie lange dauert es wohl, bis aus den Dinkelkörnern Mehl zum Brotbacken wurde und was wird auf das Brot getan? „Honig“, riet die Imkerin der „Taunusbiene“ und ließ die Besucher leckere Variationen probieren.

Mit vielen neuen Eindrücken und manchem Schatz gingen die Gäste vom Platz und wurden auf dem Weg zurück vom Naturpark RheinTaunus eingeladen, sich spielerisch mit den Tieren des Waldes zu beschäftigen.

Rund 1.100 Besucher:innen aus dem ganzen Rhein-Main Gebiet bis nach Koblenz waren in diesem Jahr beim Römerfest zu Gast, ein Erfolg für die Region – und die Zugmantel Kohorte!