Pendelexperiment „Anders Pendeln“ startet
26. Mai 2025
Friedrichsdorf (ut). Um Pendler:innen einen verträglicheren und angenehmeren Arbeitsweg zu ermöglichen, führt die Stadt Friedrichsdorf in Zusammenarbeit mit dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) ein Pendelexperiment durch. Am 6. Juni 2025 findet die Übergabe der E-Bikes und E-Lastenräder an die Teilnehmenden statt. Die ÖPNV-Nutzenden starten schon am 1. Juni in ihren neuen Pendelalltag.
Um den Umstieg auf ökologisch und sozial verträglichere Verkehrsmittel auf dem Weg zur Arbeit zu vereinfachen, bietet Friedrichsdorf in den kommenden Monaten ein Pendelexperiment für Menschen an, die in Friedrichsdorf wohnen oder arbeiten. Hierbei können Pendler:innen Alternativen zu ihrem gewohnten Pendelweg mit dem Auto auszuprobieren – kostenlos und für mehrere Monate. Insgesamt nehmen 39 Personen am Pendelexperiment teil. 31 erproben ein E-Bike oder E-Lastenrad auf ihrem Pendelweg. Diese werden am 6. Juni 2025 durch den Vertragspartner Riese & Müller übergeben, der während des Experiments auch die Wartung der Räder per mobilem Bike-Service übernimmt. Die Erprobung des ÖPNV mit dem Deutschlandticket startet bereits am 1. Juni. Ergänzend stehen für alle Teilnehmenden neue Mobilitätsangebote wie E-Bike- und E-Lastenrad-Sharing durch das Angebot „RMVflux“ und Carsharing von mobileeee zur Verfügung, die durch die Teilnehmenden erprobt werden.
Bis Ende September haben die Teilnehmenden Zeit, sich in ihren neuen Pendelalltag einzufinden, der dann idealerweise zur neuen Alltagsroutine wird. „Wir erhoffen uns vom Pendelexperiment, dass die Teilnehmenden die Vorteile nachhaltiger Mobilität auf dem Arbeitsweg entdecken und damit weitere Bürgerinnen und Bürger in Friedrichsdorf motivieren, die guten Angebote zu nutzen“, erläutert Bürgermeister Lars Keitel das Engagement der Stadt Friedrichsdorf.
„Die Veränderung einer Routine wie der gewohnte Weg zur Arbeit ist der Dreh- und Angelpunkt für eine nachhaltige Alltagsmobilität“, sagt Luca Nitschke, Mobilitätsforscher am ISOE. „Diese Veränderung ist mit einer mitunter intensiven Umgewöhnung und vielen Fragen verbunden, die wir während des Pendelexperiments mit den Teilnehmenden angehen wollen.“
Mögliche Fragen
Was ist der beste Weg, um mit dem Fahrrad zum Arbeitsplatz zu kommen? Welche Ausrüstung brauche ich, um alles transportieren zu können und jedem Wetter gewachsen zu sein? Wie lange brauche ich für den neuen Arbeitsweg? Um den Umstieg auf nachhaltige Verkehrsmittel weiter zu fördern und Bürger:innen, die nicht am Experiment teilnehmen, diese Fragen zu beantworten, findet am Nachmittag des 3. Juli im Rahmen der „Tage des offenen Reallabors“ eine Veranstaltung in Friedrichsdorf statt. Bei dieser können sich Bürger:innen zu ihrer Pendel- und Ausflugsmobilität beraten lassen sowie E-Bikes und E-Lastenräder Probe fahren.
Das Pendelexperiment ist Teil des geförderten Forschungsprojekts „transform-R“ und findet in Kooperation mit dem Regionalverband FrankfurtRheinMain statt. Der Stadt Friedrichsdorf entstehen dadurch keine Kosten. „Als Mitinitiator des Forschungsprojekts stärkt der Verband nachhaltige Mobilität und insbesondere den Radverkehr in der Region. Die Erkenntnisse der Mobilitätsexperimente sollen helfen, die Verknüpfung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr sowie von Carsharing-Angeboten in der Region weiter voran zu treiben“, sagt Rouven Kötter, erster Beigeordneter des Regionalverbands FrankfurtRheinMain. Somit werden ökologische und soziale Aspekte sowie die Verbesserung der Lebensqualität gleichermaßen gefördert. Weitere Informationen zum Experiment und Projekt sind zu finden unter https://www.transform-region.de/Anders-Pendeln/.
Ansprechpartner zu allgemeinen Fragen zum Experiment
Sven Wingerter Stadt Friedrichsdorf, Mobilitätsmanagement Telefon 06172 731 1318 | Dr. Luca Nitschke ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung Telefon 069 707 6919 20 |
Mehr über das Forschungsprojekt Transform-R
Transform-R ist ein vom Regionalverband FrankfurtRheinMain initiiertes und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt, mit dem übergeordneten Ziel, die Energie- und Mobilitätswende in der Region Frankfurt Rhein-Main voranzutreiben. Neben ökologischen Gesichtspunkten stehen dabei auch soziale Aspekte und die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen im Mittelpunkt.
Ziel des Projekts ist es, aus Erprobungsräumen, so genannten „Reallaboren“, Erkenntnisse über Möglichkeiten einer beschleunigten Umsetzung der Mobilitätswende zu gewinnen. Hieraus werden wiederum Transferprodukte und Instrumente zur Skalierung entwickelt, um erfolgreich erprobte Mobilitätslösungen in andere Kommunen und letztlich in die Fläche zu bringen. Projektpartner des Regionalverbands sind die Goethe-Universität Frankfurt, das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, sowie das ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung.