Fusion zum Caritas Verband Taunus e. V. eingeleitet

Der Vorstand des zukünftigen Caritasverbandes Taunus e.V., Eugenie Riffel und Ludger Engelhardt- Zühlsdorff, freuen sich über das positive Ergebnis beider Mitgliederversammlungen. - Foto: ak

Von Eckard Steffin, 17. Juli 2024

Bad Homburg. Die Caritas Main-Taunus-Kreis e. V. und die Caritas Hochtaunuskreis e. V. haben auf der gemeinsamen Mitgliederversammlung am 11. Juli 2024 die Verschmelzung der beiden Verbände zum Caritasverband Taunus e. V. auf Augenhöhe beschlossen. Die Entscheidung fiel einstimmig. Auslöser war die Kündigung des Geschäftsführers im Main-Taunus-Kreis. Der Vorstand des Hochtaunuskreises wurde um Unterstützung gefragt und es reifte die Idee, eine Fusion anzustreben. „Den Herausforderungen des demographischen Wandels“, so das Vorstandsmitglied Ludger Engelhard-Zühlsdorff, „glauben wir so besser begegnen zu können.“ Eugenie Riffen, Vorständin im Caritasverband, ergänzt: „Wie bei vielen Fusionen sind keine Einsparungen an Personal oder Programmen geplant, sondern es wird versucht, alles zu erhalten. Die vielen Tätigkeitsfelder im sozialen und pflegerischen Bereich fordern in der Zukunft entscheidende Veränderungen.“ Die Caritas betreibt beispielsweise Sozialstationen, das Hospiz St. Barbara in Oberursel, Tagespflegeeinrichtungen in viele Städten beider Kreise, mehrere Kitas, Schulsozialarbeit, Senioren WGs, Jugendwohnungen für Jungen und Mädchen bis hin zu Second Hand Läden. Dabei sind die Einrichtungen offen für alle.

Herausforderung Arbeitskräftemangel

Die Caritas hat jetzt ein Jahr lang mit allen zirka 550 hauptamtlichen und 800 ehrenamtlichen Beschäftigten versucht, sie in das Zukunftsprojekt „Verschmelzung“ mitzunehmen. Es gab hierfür große Zustimmung, niemand hat deswegen gekündigt, zumal in den nächsten Jahren 25 Prozent der Mitarbeitenden in die Rente gehen. Damit hier ein Ausgleich geschaffen wird, gibt es neben Programmen, die älteren Arbeitskräfte mit neuen Arbeitsmodellen weiter zu beschäftigen, auch Aus- und Fortbildungsprogramme, die junge Arbeitskräfte anlocken sollen. Der neue Verband hofft, dadurch auch die Personalfindung, insbesondere durch die Präsenz in sozialen Netzwerken, zu verbessern.

Aufgaben ergänzen sich

Die Ergebnisse der gemeinsamen Besprechungen und Workshops ergaben, dass die Einrichtungen und Dienste sich sehr gut ergänzen. Durch die Verschmelzung der Verbände auf Augenhöhe können Synergien genutzt. Durch die Größe kann der Verband mit mehr Gewicht auf die gesellschaftlichen Anforderungen und schwindenden Ressourcen in den sozialen Räumen gerecht bleiben. Beispielsweise ergänzen sich etablierte Angebote in der Altenhilfe. Der Verband Hochtaunus mit einem Hospiz und der Verband Main-Taunus mit selbst bestimmten Wohngemeinschaften. Im bisherigen Verband Main-Taunus liegt der Schwerpunkt in der Beratung und im Verband Hochtaunus in der Jugendhilfe sowie im „Betreuten Wohnen“ im Rahmen der Eingliederungshilfe. Auch die Strategie des Bistums Limburg, aus elf Bezirken fünf Regionen zu bilden, die Anfang Juni mit der Einführung der Katholischen Region Taunus umgesetzt wurde, wird durch den neuen Verband gestärkt. Der neue Caritasverband Taunus e.V. ist die spitzenverbandliche Vertretung, wobei beide Caritasverbände verlässliche Träger sozialer Angebote in der Region bleiben.

Die Geschäftsstelle des Caritasverbandes Taunus bleibt in Bad Homburg, sie wird der neuen Größe angemessen erweitert. In Hofheim wird der Verband weiterhin mit einem ‚Coworking-Space‘ präsent sein. „Es ist uns wichtig, dass wir in beiden Kreisen – Main-Taunus und Hochtaunus – vertreten und deutlich präsent sind“, so Eugenie Riffel. Mit dem Eintrag ins Vereinsregister, voraussichtlich im September, wird die formale Verschmelzung vollzogen sein.

Fakten zum Verband Caritasverband Taunus e.V.

Vorstand: Ludger Engelhardt-Zühlsdorff und Eugenie Riffel, Sitz und Anschrift: Rathausplatz 3-7, 61348 Bad Homburg

  • In Hofheim wird der Verband weiterhin mit einem ‚Coworking-Space‘ präsent sein.
  • Der neue Verband ist Träger von rund 55 sozialen Einrichtungen und Diensten im Taunus.
  • Mit seinem großen Spektrum an Hilfs- und Beratungsangeboten ist der Caritasverband Taunus nun der größte Arbeitgeber der Wohlfahrtspflege auf seinem Gebiet.
  • Etwa 550 Mitarbeitende sind dort hauptamtlich tätig.
  • Zudem engagieren sich rund 800 Menschen ehrenamtlich in seinem vielfältigen Angebot.
  • Die caritativen und sozialen Einrichtungen des Caritasverbandes Taunus bieten Menschen mit Unterstützungsbedarf in den Bereichen Familie, Kinder und soziale Hilfen sowie der Alten- und Gesundheitshilfe Hilfe und Angebote an.
  • Kindertagestätten, Wohnungslosen-Einrichtungen, Beratungsstellen, ein Hospiz, eine Tafel, sechs Second-Hand-Läden, Jugendhilfe- und Sozialraum- und Stadtteilprojekte sowie Angebote für Pflegebedürftige und Senioren gehören beispielsweise zum Portfolio.