1250 Notrufe in zwei Stunden - Unwetter zieht über den Taunus

Das THW beim Einsatz in der Oberurseler Dietrich-Bonhoeffer-Straße. - Foto: HTK-Pressestelle

3. Mai 2024

Hochtaunuskreis (ut). Das Unwetter, das am Donnerstagabend über den Taunus zog, hat die Einsatzkräfte im Hochtaunuskreis in Atem gehalten. Allein zwischen 19 und 21 Uhr gingen bei der Zentralen Leitstelle 1250 Notrufe ein, aus denen bis Mitternacht 390 Einsätze von Feuerwehren, DRK und THW (darunter 15 Einsätze mit rettungsdienstlicher Beteiligung, zwei Unfälle auf der A661 sowie ein Kellerbrand in Bad Homburg) resultierten.

Einsatzschwerpunkte waren Bad Homburg und Oberursel. Aber auch die Feuerwehren in Königstein, Neu-Anspach und Weilrod verzeichneten Einsätze. Unterstützt wurden die Wehren im Hochtaunuskreis von vier Löschgruppen aus dem Main-Taunus und der Wetterau. Da auch eine Unwetterzelle für das Usinger Land angekündigt worden war, wurden die nicht eingesetzten Feuerwehren als taktische Reserve vorgehalten.

Gegen 20.15 Uhr wurde über das Modulare Warnsystem (Mowas) und damit auch über diverse Warnapps vor den Gefahren des Starkregens und Beeinträchtigung durch teils überflutete Straßen gewarnt. Tatsächlich steckten vereinzelte Autofahrer in ihren Autos auf überfluteten Straßen, etwa im Bereich der Bad Homburger Innenstadt, fest. Die starken Regenfälle ließen die Pegelstände der Bäche im Vordertaunus rasant ansteigen. Alleine der Pegelstand des Eschbachs stieg binnen kürzester Zeit um zwei Meter. Auch die Hochtaunus-Kliniken waren von dem Unwetter betroffen. Hier war Wasser in Tiefgarage und deren Technikräume eingedrungen. Dabei wurden mehrere Autos beschädigt, sodass erheblicher Sachschaden entstand.

In der Zentralen Leitstelle waren zehn Einsatzbearbeiter im Dienst, die von drei Mitgliedern des Stabs für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) und drei Mitgliedern der Informations- und Kommunikationszentrale unterstützt wurden. Auch die Feuerwehreinsatzzentralen der betroffenen Gemeinden und der Einsatzstab des Deutschen Roten Kreuzes waren besetzt.

Von 23 Uhr an waren die Einsätze soweit abgearbeitet, dass die Feuerwehreinsatzzentralen die Arbeit einstellen und die bereitgestellten Reserven aufgelöst werden konnten. Um 23.28 Uhr konnten dann auch der SAE und die Informations- und Kommunikationszentrale ihre Arbeit einstellen, so dass gegen 23.45 Uhr Entwarnung gegeben werden konnte.

„Die Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK und THW haben gestern Beachtliches geleistet. Kompetent und umsichtig haben sie vielen Menschen in einer Notsituation geholfen. Dafür möchte ich mich im Namen des Hochtaunuskreises ganz herzlich bedanken“, sagte Landrat Ulrich Krebs, der sich während des Unwetters im ständigen Austausch mit der Leitstelle befand.

Im Hochtaunuskreis unterstützte die Feuerwehr Bad Soden mit dem Abrollbehälter Hochwasser bei den Pumparbeiten der vollgelaufenen Tiefgarage der Hochtaunuskliniken in Bad Homburg vor der Höhe. - Foto: Feuerwehr Bad Soden am Taunus