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„zu disser abscheulichen schandt getzwungen“. Das Strafverfahren gegen die Opfer homosexueller Übergriffe eines Schulmeisters 1582 in Homburg v. d. Höhe

17. Februar 2025 - 19:30 - 21:00 CET

Free

Vortrag von Chiara Siebert, Gießen.

Im Jahr 1582 standen zwei Schüler und ein Schulmeister in Homburg vor dem peinli­chen Gericht. Die Angeklag­ten wurden der „Sodomie“ beschuldigt, einer „Sünde“, die in der frühneuzeitlichen Rechtsprechung mit dem To­de auf dem Scheiterhaufen geahndet wurde. Doch der Prozess gestaltete sich we­sentlich komplizierter. Es stellte sich schnell heraus, dass es sich in diesem Fall um Kindesmissbrauch han­delte – ein Begriff sowie eine Straftat, die es in der Gesetzgebung der Frühen Neuzeit nicht gab. Außer­dem hatte die hohe Gerichts­barkeit in Homburg mit einem solchen Fall in der Vergangenheit keine Erfah­rung. Die Prozessakte zeigt, welche Unsicherheiten für die Urteilenden mit einem solchen Fall aufkamen und wie der Umgang der Homburger Obrigkeit mit diesem Delikt aussah.

Die Referentin analysiert in ihrem Vortrag die Argumentationsweise innerhalb des Verfah­rens und setzt die Ergebnisse in Bezug zu weiteren Sodomiefällen aus dem Heiligen Römi­schen Reich Deutscher Nation und der Schweiz.

Chiara Siebert absolvierte im September 2024 ihren Master in Fachjournalistik Geschichte und germanistischen Literaturwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Zuvor studierte sie Geschichte in Bamberg. Ihre Schwerpunkte im Studium lagen in der Mediävistik und der Frühen Neuzeit.

Details

Datum:
17. Februar 2025
Zeit:
19:30 - 21:00 CET
Eintritt:
Free
Veranstaltungskategorie:
Webseite:
https://www.geschichtsverein-hg.de/

Veranstaltungsort

Kurhaus Bad Homburg
Louisenstraße 58
Bad Homburg, 61348
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Telefon
06172 1783710
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