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Vortrag „Deutsch sein … heißt, im Verein sein!“
Es existieren ja viele Klischees über die Deutschen, sei es Leistung, Disziplin oder Ordnung. Auch heißt es: „Gleich und gleich gesellt sich gern“ und die Deutschen gesellen sich am liebsten im Verein. Man könnte sich ja auch schlicht in Gruppen treffen, um gemeinsamen Interessen nachzugehen (beispielsweise Ziegenzüchten!?). Aber nein, der Deutsche benötigt hierfür ein Vereinsleben und selbstredend ein Vereinsgefühl (gern auch als „Vereinsmeierei“ bezeichnet). Von einer hierfür notwendigen Vereinssatzung (früher Vereinsstatuten genannt) ganz zu schweigen. Die Vereinskultur im Usinger Land hat sich historisch entwickelt von den ersten wohltätigen Vereinen bis hin zur heutigen Vielfalt. Wolfgang Ettig beschäftigt sich seit längerem mit der frühen Vereinskultur im Usinger Land, angefangen von den Impulsen bürgerlicher Vereine bis hin zur Vereinsfeindlichkeit des Nationalsozialismus. Und ist dabei neben den obligatorischen Gesangs-, Turn-, Wohlfahrts- oder Landwirtschafts-Vereinen auf erstaunliche und oft auch kuriose Vereinstätigkeiten gestoßen. Damals hießen Vereine noch Assoziationen oder Gesellschaften und trugen für damalige Verhältnisse oft sogar auch revolutionäre Gedanken in sich. Die Menschen suchten und fanden Gelegenheit, sich unabhängig von ihrem gesellschaftlichen Stand zu organisieren und gemeinsame Interessen zu verfolgen. Wolfgang Ettig konnte bis 1945 bislang 480 Vereine im Usinger Land aufspüren, doch es waren allemal mehr, da sicher etliche im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten sind oder denen nur ein kurzes Dasein beschert war. Seine Untersuchungen ergaben eine ehemals vielfältige Vereinskultur im Mikrokosmos „Usinger Land“. In allen Gattungen ist Skurriles und Eigentümliches, manchmal auch Schrulliges zu finden. So begegnen uns Vereine, denen man ein Vorhandensein in jenen Tagen gar nicht zugetraut hätte.
Bei dieser Gelegenheit gibt es gleich eine Suchanfrage: um das Jahr 1925 existierte in Schmitten-Dorfweil ein „Feuchtclub“. Für Informationen oder Bilder über diesen vermutlich geselligen Zusammenschluss wäre Wolfgang Ettig dankbar (Kontakt: Tel. 01573-3665361 oder via archiv@mein-treisberg.de.



