Den Veranstaltern ist es gelungen, zwei Künstler nach Usingen zu holen, die ansonsten auf den großen Bühnen der Welt zuhause sind: den lyrischen Tenor Julian Prégardien, ein international renommierter Lied-, Opern- und Oratoriensänger, und den absolut unkonventionellen Pianisten, Komponisten und Improvisator Michael Gees. Sie stellen dem berührenden Liederzyklus „Winterreise“ von Franz Schubert (1827) nach Texten von Wilhelm Müller die Ode „Galathee“ des Barockdichters Martin Opitz (1625) an die Seite.

Julian Prégardien ist Professor für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München. Prégardiens Repertoire im Konzertbereich umfasst vor allem Passionen, Oratorien und Messen des Barock, der Klassik und Romantik. 2024 produzierte der Süddeutsche Rundfunk mit ihm den Film „Die schöne Müllerin und die unerfüllte Liebe“, in dem er sich mit Schuberts Liedzyklus auseinandersetzt. Bei den Salzburger Festspielen glänzte er in diesem Sommer als Evangelist in Bachs „Matthäus-Passion“ und als Don Ottavio in Mozarts „Don Giovanni“. Als Don Ottavio baute er kleine Verzierungen in seine Arien ein.

Pianisten Michael Gees – mit acht Jahren Gewinner des Steinway-Wettbewerbs, später Stipendiat am Salzburger Mozarteum. n seinem Spiel lebt die Tradition des freien Phantasierens auf. „Die (Hör-) Erwartung, ein Werk habe genau so zu erklingen, wie es dasteht, ist mir seit jeher eine Herausforderung. Denn mich interessieren die Entwicklungsmöglichkeiten einer kompositorischen Idee, nicht nur ihre Wiedergabe. … Meine Programmkompositionen möchte ich verstanden wissen als einen Schritt auf dem Weg zum Konzert als unwiederholbarem Ereignis.“

Bild 1: Michael Gees c Hermann und Claerchen Baus
Bild 2: Julian Prgardien c Peter Rigaud