Anlass ist der Besuch von Lucie Walker, die in Oberursel den Spuren ihrer Familie nachgehen wird. Ihre Mutter Ottilie Kahn flüchtete 1939 nach Ostafrika. Ihr Mann Friedrich Kahn wurde am 10. November als sogenannter „Aktionsjude“ verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt. Nach seiner Freilassung wurde er am 2. Januar 1939 in Berlin tot aufgefunden, mit einer Schussverletzung im Rücken. Seine Ehefrau Ottilie nutzte zusammen mit der kleinen Tochter Katie die Beerdigung ihres Mannes in Straßburg zur Flucht nach Tanganjika (Tansania). Dort heiratete sie wieder und bekam eine zweite Tochter, Lucie. Gemeinsam mit ihrem Sohn wird Lucie Walker nun Oberursel besuchen, um an die Schicksale der Familienmitglieder zu erinnern, für die im vergangenen November Stolpersteine gelegt wurden.

Die Historikerin Angelika Rieber führt über den jüdischen Friedhof in Oberursel. Dort sind die Eltern von Friedrich Kahn beerdigt. Interessenten werden um Anmeldung gebeten unter: angelika.rieber@t-online.de